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Wer kann Krise?

Mehr erneuerbare Energien, die einspeisen, machen die Aufgabe der Netze anspruchsvoller. Erst recht in kritischen Lagen bilden die Netze das Rückgrat der Versorgung (Foto: lovelyday12 – Getty Images/iStockphoto).

Klimakrise, Corona-Pandemie, Krieg in der Ukraine – es sind herausfordernde Zeiten. Diesen sind wir jedoch nicht komplett ausgeliefert. Kommunen wie Unternehmen sorgen für eine bessere Zukunft vor, denn Resilienz ist gefragt.

Der Sommer zu trocken und heiß, der Regen zu stark, der Sturm zu heftig – extreme Wetterereignisse nehmen zu. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssen Strategien zur Anpassung an den menschengemachten Klimawandel entwickeln, der Dürresommer 2022 hat dies erneut deutlich gezeigt. Der andauernde Krieg in der Ukraine, ausbleibende russische Gaslieferungen und die extrem hohen Energiepreise zwingen zu einem Umdenken in der Energieversorgung. Privathaushalte, Kommunen und Unternehmen sehen dem kommenden Winter mit Sorge entgegen, mittel- und langfristig müssen die Energiewende beschleunigt, die Erneuerbaren ausgebaut und die Netze ertüchtigt werden.  

Der Beitrag der Netze  

Transport- und Verteilnetze spielen künftig eine noch wichtigere Rolle. Die Digitalisierung der Netze muss schneller voranschreiten, um die Komplexität des neuen Energiesystems mit unzähligen dezentral einspeisenden Erzeugern wie Windkraft, Photovoltaik und neuen Verbrauchern, etwa Elektroautos und Wärmepumpen, zu managen. So hat Avacon 2021 etwa 345 Millionen Euro unter anderem in Netzausbau und -steuerung investiert, damit der Einstieg in eine dekarbonisierte, wasserstoffbasierte Energiewelt gelingt.  

Foto: André Walther

Avacon Vorstandsvorsitzender Marten Bunnemann zur Energiekrise: 

„Auf den Energiemärkten haben sich die Großhandelspreise in jüngster Zeit vervielfacht und verharren auf einem sehr hohen Niveau. Die Versorgungssicherheit in Deutschland ist derzeit jedoch weiter gewährleistet. Um auf mögliche Krisenszenarien gut vorbereitet zu sein, stehen wir seit längerer Zeit in engem Austausch mit unseren Kunden, mit anderen Gasnetzbetreibern, der Bundesnetzagentur und den relevanten politischen Institutionen.“ 

Herausfordernde Umstände

Kurzfristig ist Sparen das Gebot der Stunde. 15 bis 20 Prozent weniger Erdgasverbrauch sind durchaus realistisch, so die Einschätzung der Avacon Experten. Gleichzeitig empfehlen sich Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz. Viele Kommunen machen sich auf den Weg, um von fossilen Energieträgern unabhängiger zu werden. Das Ganze ist eine Kraftanstrengung und Resilienz ist gefragt. Die Experten des KommunePlus-Teams stehen bereit und beraten zu unterschiedlichen Themen. Kommunen steuern also um und trotzen so der Krise: Sie setzen vermehrt Erneuerbare Energien ein, sie fördern Effizienz, sie sparen Gas und Strom, Wasser und Wärme. Die Ansätze sind vielfältig. Auch das gemeinschaftliche Engagement der Bürger gehört dazu.  

Marco Sobirey (links) vom KommunePlus Team bei Avacon berät Sülzetals Bürgermeister Jörg Methner (Mitte) und Alexander Herms, Sachbearbeiter in der Bauverwaltung, zum Einsatz einer Photovoltaik-Anlage im Freibad Altenweddingen. 

Erneuerbaren Energie: In Altenweddingen, einem Ortsteil von Sülzetal im Landkreis Börde, wird der Einsatz einer Photovoltaik-Anlage für das Freibad geprüft. Avacon beriet im Rahmen der KommunePlus-Sommeraktion. Die Anlage würde einen Teil des Strombedarfs im Freibad decken und den kommunalen Etat entlasten. Sülzetals Bürgermeister Jörg Methner erläutert sein Konzept: „Photovoltaik kann uns eine langfristige Perspektive bieten. Die Anlage wäre eine von mehreren Maßnahmen, um die Versorgung in unserer Gemeinde zukunftssicherer aufzustellen.“  

Weitere Informationen zu den Projekten in Sülzetal und welche Herausforderungen mit der Ansiedlung von Intel für die Region verbunden sind, finden Sie hier.

Umweltverträgliche Nahwärme: Die Einheitsgemeinde Stadt Jerichow, im Landkreis Jerichower Land, begegnet den steigenden Preisen mit einer Wärmeversorgung aus nachhaltigen Rohstoffen. Die Kommune setzt seit Jahren in ihrem Holzheizkraftwerk auf Holzhackschnitzel aus dem Stadtwald. Klicken für mehr Infos.

Energieeffiziente Bad-Sanierung: Im niedersächsischen Landkreis Diepholz wird das Hallenbad der Stadt Syke nach modernsten energetischen Ansprüchen saniert. In vielen Kommunen ist das Hallenbad die energieintensivste Liegenschaft. Syke plant eine Wärmerückgewinnung und Wasseraufbereitung, dadurch wird das Gebäude deutlich energieeffizienter. Für die Energieversorgung des Bades ist eine Biogasanlage vorgesehen. Infos zu Syke gibt es hier.

Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch dankt den Referenten Frank Schwermer (links), Geschäftsführer der Avacon Netz GmbH, und Dr. Jan Arning, Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Städtetages (Foto: Hansestadt Lüneburg). 

Gemeinsam mehr erreichen: Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch beschreitet in der Hansestadt Lüneburg neue Wege: Ende August lud sie zur ersten Stadtkonferenz aufgrund der aktuellen Energiekrise ein. Von der Bank bis  zur Kita war jeder Akteur willkommen und aufgerufen,  Bedenken, Gedanken und Ideen einzuspeisen. Das Motto: #LüneburgStehtZusammen – gemeinsam schaffen wir mehr, als jeder Einzelne sich zutrauen würde. Die Oberbürgermeisterin ist überzeugt davon, dass dieser Weg der Beteiligung der richtige ist und weitere Kommunen ihrem Beispiel folgen werden. Neben unumgänglichen Einschränkungen, beispielsweise verkürzten Öffnungszeiten im Einzelhandel, wird Wert auf schnelle Hilfe bei finanziellen Engpässen gelegt. Dazu startet eine Aktion unter dem Motto „Energienachbar“.  Details zur Stadtkonferenz.

Ersatzstromversorgung und Wärmeräume: „Um im Krisenfall eine unterbrechungsfreie Stromversorgung zu gewährleisten, lässt sich ein mobiles Notstromaggregat als Netzersatzanlage nutzen. Zahlreiche Gemeinden aus der Region Altmark, den Landkreisen Hildesheim, Lüneburg, Nienburg, Verden, dem Jerichower Land sowie Goslar, Harz und Lüchow-Dannenberg  haben sich dazu bereits beraten lassen“, berichtet Marco Sobirey, Referent für kommunales Energiemanagement bei Avacon. Einige Kommunen planen außerdem, für den Winter Wärmeräume einzurichten. Hier können sich Menschen im Katastrophenfall aufhalten, etwa bei Wetterextremen, oder wenn die Energiekosten so steigen, dass sich private Räume nicht mehr ausreichend heizen lassen. 

  Einsparmöglichkeiten nutzen: Energie einzusparen ist der direkteste Weg, den Kostenanstieg zu dämpfen. Sind 15 bis 20 Prozent erreichbar, wie sie von der Bundesregierung als Ziel ausgegeben werden? Die Experten von Avacon haben durchgerechnet, mit welchen Maßnahmen es funktionieren kann. Zu den wichtigsten Empfehlungen gehören: (Warm-)Wasserverbrauch reduzieren, Raumtemperatur senken und konsequent die Nachtabsenkung umsetzen. So geht Energiesparen ganz ohne Investitionen. Tipps von unseren Avacon Experten finden Sie hier.

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