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Klimawandel und Wetterextreme

Angesichts des Klimawandels muss in Deutschland vermehrt mit extremen Wetterlagen gerechnet werden: Stärkere Stürme, Gewitter, Starkregen oder auch Hitzeperioden mit großer Trockenheit können gleichermaßen auftreten, wie plötzliche Wintereinbrüche wie beispielsweise im Januar 2021 oder auffallend viele starke Stürme im Winter 2021/22. Besonders außergewöhnlich war dabei die Aneinanderreihung von gleich drei schweren Stürmen beziehungsweise Orkanen innerhalb weniger Tage im Februar 2022. Sie sorgten im Norden Deutschlands zudem für zu milde Temperaturen und sehr viel Regen. Während bei Starkregen Überschwemmungen das Hauptproblem sind wie auch bei der großen Flutkatastrophe im Juli 2021, überwiegend in Südwestdeutschland, steigt in den Trockenperioden die Waldbrandgefahr. Das haben die Rekordsommer der vergangenen Jahre gezeigt. Auch starker Schneefall und eisige Temperaturen stellen Kommunen sowie auch Energieversorger immer wieder vor besondere Herausforderungen. 

Avacon: Bei jeder Wetterlage im Einsatz für sichere Energieversorgung

Als regionaler Netzbetreiber sehen wir es bei Avacon als unsere Aufgabe, bei jeglicher Wetterlage und zu jeder Jahreszeit die Strom- und Gasversorgung aller Haushalte sicherzustellen. Und im Notfall sind unsere Mitarbeiter:innen sofort zur Stelle. Grundsätzlich sind wir bei Avacon bei extremen Wetterverhältnissen immer in erhöhter Alarmbereitschaft, denn: Wir versorgen Millionen von Menschen mit Energie, unser Hochspannungsnetz reicht von der Nordsee bis zum Main. Um dort überall immer die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, werden bei der Ankündigung extremer Wetterlagen zahlreiche Techniker:innen und Monteur:innen in Bereitschaft gerufen.

Kommunen: Für Krisen gewappnet mit mobiler Ersatzversorgung

So modern und digital wir auch unsere Energiezukunft gestalten – Wetterextreme werden uns immer herausfordern. Stürme, Überschwemmungen oder andere Naturkatastrophen verursachen Schäden und können auch in unserem großflächigen Netzgebiet immer wieder zu Krisensituationen führen. Manchmal fällt dadurch in einzelnen Regionen der Strom aus, denn bei Hochwasser können Trafostationen Schaden nehmen und bei Sturm Freileitungen, etwa durch umstürzende Bäume – doch ohne Freileitungen ist beispielsweise der massive Zubau von Erneuerbaren Energien nicht denkbar. Um dann in kommunalen Liegenschaften oder in Notunterkünften eine unterbrechungsfreie Stromversorgung zu gewährleisten, lässt sich ein Notstromaggregat als Netzersatzanlage nutzen. Kommunen, die für so einen Fall Vorsorge treffen wollen, berät das KommunePlus-Team von Avacon zu Stromerzeugungsanlagen. 

Mehr Informationen zur Beratung finden Sie: hier

Stürme, Gewitter und Starkregen

(© istockphoto/Harald Schmidt)

Im Februar 2022 reihten sich gleich drei Sturmtiefs in wenigen Tagen aneinander: "Antonia" sorgte für schwere Sturm- bis hin zu Orkanböen sowie Gewitter, nachdem in den Tagen davor bereits die Orkantiefs „Ylenia“ und „Zeynep“ Bäume umstürzen ließen, Gebäude beschädigten und den Bahnverkehr stark beeinträchtigten. Das Sturmtief „Zeynep“ sorgte zum Beispiel im Avacon-Versorgungsgebiet dafür, dass in mehreren Tausend Haushalten in Sachsen-Anhalt bis zu zwei Tage lang der Strom ausfiel – die Feuerwehren wie auch rund 200 unserer Monteur:innen und Techniker:innen waren im Dauereinsatz. Auch Tage und Wochen später mussten noch Schäden repariert und Stationen wieder instandgesetzt werden, da dies währen des Sturms aufgrund anhaltender Orkanböen und Behinderungen nicht immer möglich war.

    Für Krisen gewappnet

    Um in solchen Krisenlagen in kommunalen Liegenschaften, bei der verwaltungstechnischen Koordination oder in Notunterkünften eine unterbrechungsfreie Stromversorgung zu gewährleisten, lässt sich ein Notstromaggregat als Netzersatzanlage nutzen.

    Schon im Februar 2020 hatte Sturmtief „Sabine“ gezeigt, dass Wetterextreme große Schäden anrichten können: "Sabine" sorgte mit ihren Orkanböen für mehrere Todesopfer und zahlreiche Verletzte, entwurzelte Bäume und brachte Überschwemmungen. Zeitweise wurde der Bahnverkehr eingestellt, Flugzeuge blieben auf dem Boden und Veranstaltungen wurden aus Sicherheitsgründen abgesagt.  

    Am 17. Februar 2020 veröffentlichte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in einer virtuellen Pressekonferenz zum ersten Mal eine Klimavorhersage für zehn Jahre im Voraus unter der Überschrift: „Wetter und Klima wird weltweit extremer“. Prof. Dr. Gerhard Adrian, Präsident der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und des DWD resümiert: „Alle wichtigen Stellschrauben drehen sich unverändert in die falsche Richtung!“ Die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre nehme immer noch zu, die weltweite Mitteltemperatur steige weiterhin an und gleiches gelte für den mittleren Anstieg des globalen Meeresspiegels. Adrian weiter: „Die Menschheit hat die Sturmglocken bisher noch nicht hören wollen. Unser Wetter und Klima wird extremer – weltweit, in Europa und hierzulande.“

    Kommunaler Dialog 2018: Sven Plöger (re.) im Gespräch mit Dr. Stephan Tenge, Kommunal- und Technikvorstand Avacon AG (© Joachim Lührs / JOPRI-Foto)

    Für die Städte und Gemeinden heißt das: Sie müssen sich darauf einstellen. Auf die Frage, wie wichtig es für Kommunen künftig sei, Vorsorge zu treffen, antwortete im Rahmen unserer Kommunalen Dialoge 2018 Diplom-Meteorologe und Moderator Sven Plöger in einem Interview unter anderem: „Die Stadtmeteorologie wird eine zunehmende Bedeutung erlangen. Es muss dafür gesorgt werden, dass unsere stark versiegelten Städte wieder ländlicher werden. Wir brauchen mehr Grün – auch auf den Dächern. Wasserflächen haben durch die Verdunstungskälte große Bedeutung und vor allem spielt die Belüftung eine Rolle. Es muss so geplant und gebaut werden, dass nirgends ein Hitzestau entstehen kann.“

    Lesen Sie hier das ganze Interview mit Sven Plöger.

    Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) rät in seiner Broschüre „Empfehlungen bei Unwetter. Baulicher Bevölkerungsschutz“, sich auf Unwetterereignisse wie Gewitter, Orkane oder Starkregen und Hagel vorzubereiten. Hagel kommt zum Beispiel verstärkt in den Sommermonaten von Mai bis August vor. Denn in Kombination mit Gewittern kann sich Regen in Eiskörner verwandeln. Ihre Größe kann bis zu zehn Zentimeter betragen. Schäden an Gebäuden und Autos drohen: Dachfenster können zu Bruch gehen – auch Solaranlagen und PV-Module sind gefährdet. Deshalb sollte bei ihrer Installation auf Hagelsicherheit geachtet werden.

    Gut beraten ist, wer die Meldungen des DWD beobachtet. Bei Gewitter hält man sich am besten in Gebäuden oder im Auto auf – Fenster und Türen geschlossen. Blitzableiter verhindern in der Regel einen Einschlag, dennoch sollten empfindliche Geräte wie PCs oder Fernsehgeräte vom Netz genommen werden. Im Falle eines Blitzeinschlags empfiehlt sich, Blitzschutzeinrichtungen zu überprüfen, um auch vor künftigen Ereignissen geschützt zu sein.

    Ein anderes Unwetterereignis kann Starkregen sein. Das Problem: Nach wochenlanger Trockenheit sind Böden ausgedörrt und weisen Wasser ab, sodass das Wasser nicht versickern kann. Versiegelte Flächen vermindern zusätzlich die Fähigkeit des Bodens zur Wasseraufnahme. Sollte bei Hochwasser dennoch Wasser in das Gebäude eindringen, sollte man es vermeiden, überflutete Räume zu betreten. Überschüssiges Wasser sollte dezentral ablaufen können und saubere Regenrinnen sind das A und O.

    Mit dem Wasser kommt häufig der Wind. Er deckt Dächer ab und lässt Ziegel umherfliegen. Bei Metalldächern sind beispielsweise die Rand- und Eckzonen besonders betroffen. Doch wer sein Dach regelmäßig überprüft und die Deckmaterialien ausreichend sichert, kann Schäden geringhalten oder sogar verhindern. Beim Neubau gilt: Ideal ist eine Dachneigung von 20 bis 40 Grad – so hat der Wind wenig Angriffsfläche.

    Das BBK bietet zusätzlich zu seiner Website auch Informationen über die App NINA (Notfall-Informations- und Nachrichten-App). Sie liefert aktuelle Warnmeldungen für einen vom Nutzer gewählten Ort oder auch für den jeweiligen Standort direkt aufs Smartphone. Hierfür ist allerdings eine Internetverbindung nötig. Offline stehen auch die Verhaltenstipps in Notfallsituationen zur Verfügung.

    Hitze, Trockenheit & Waldbrandgefahr

    Ein Rekordsommer jagte zuletzt den nächsten. Der Schaukelsommer 2020 war durchschnittlich zwei Grad zu warm und zu trocken und gipfelte im August in Höchsttemperaturen von teilweise nahezu 40 Grad. Auch 2019 gab es einige Superlative: Bereits der Juni war global betrachtet der heißeste Juni seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, wie aus Daten des von der EU betriebenen Copernicus-Dienstes zur Überwachung des Klimawandels hervorgeht. Am 25. Juli wurde in Deutschland mit 42,6 Grad im niedersächsischen Lingen ein landesweiter Rekord aufgestellt. Hinzu kamen geringe Niederschläge: 2018 war das trockenste Jahr seit 40 Jahren, 2019 gab es den trockensten Sommer seit 15 Jahren. Eine große Gefahr für Mensch und Umwelt ist die daraus resultierende Dürre und das vielerorts knapper werdende Grundwasser. Die Landwirte mussten bereits Teile der Ernten wegen Wasserknappheit abschreiben.

    Feuerwehr löscht Waldbrand (© istockphoto/Freder)

    Wichtig zu wissen ist auch, dass Dürre und Bodentrockenheit bleiben, auch wenn die Hitze vorüber ist – und dadurch die Waldbrandgefahr nicht nur in den Sommermonaten besteht. Der Waldbrandgefahren-Index des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hatte mancherorts wiederholt die höchste Stufe erreicht. Das Bundesinnenministerium kündigte nun die Einrichtung einer nationalen Task-Force an. Diese soll bei Katastrophenfällen wie beispielsweise den Bränden auf munitionsbelastetem Gebiet 2019 in Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern und in der Lieberoser Heide in Brandenburg, Personal und Geräte wie gepanzerte Waldbrandlöschfahrzeuge, geländegängige Löschpanzer und zusätzliche Löschhubschrauber zur Unterstützung der örtlichen Feuerwehren bereitstellen.

    Aufgrund neuerer Untersuchungen der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde und des Potsdam-Instituts für Klimaforschung weiß man, dass alte Laub- und Mischwälder mit heimischen Baumarten sehr viel CO2 einlagern und dadurch entscheidend zum Klimaschutz und zur Kühlung der Landschaft beitragen können. Die Krux: Solche Wälder haben wir kaum noch. Was beispielsweise in Mecklenburg-Vorpommern im Sommer 2019 abgebrannt ist, waren typische Kiefern-Monokulturen. Weit über die Hälfte unserer Wälder sind aufgrund der seit etwa 300 Jahren existierenden sogenannten nachhaltigen Forstwirtschaft nicht naturnah und bestehen überwiegend aus Nadelbaum-Monokulturen. 110.000 Hektar dieser Forste sind 2018 und 2019 vertrocknet, vom Borkenkäfer befallen worden oder abgebrannt. Daher kommen Waldexperten wie Pierre Ibisch, Professor aus Eberswalde, zu dem Schluss, dass ein Brand für den Wald auch eine Chance sein kann. Denn jetzt kann, wenn man den Wald in Ruhe lässt, wieder ein natürlicher Mischwald entstehen.

    Ein weiterer Vorteil: Natürliche Wälder sind besser gegen Brände geschützt, da Laubbäume mehr Wasser speichern. Wenn ein Wald sich selbst erneuert, ist allerdings Geduld gefragt, denn das kann über hundert Jahre dauern. Doch mit einer naturnahen Aufforstung ist es auch möglich, diesen Prozess zu unterstützen und zu beschleunigen.

       

      Waldbrandgefahr: Was Kommunen tun können

      • Brandschutz ist eine kommunale Aufgabe: Achten Sie darauf, dass Ihre Feuerwehr gut ausgerüstet ist und deren ehrenamtliche Arbeit auch die entsprechende Anerkennung und Unterstützung findet.
      • Da es von Land zu Land Unterschiede gibt, können Sie die konkreten weiteren Aufgaben Ihrer Kommune aus den Brandschutz- und Katastrophenschutzgesetzen Ihres Landes entnehmen.
      • Empfehlenswert ist die Überwachung besonders gefährdeter Gebiete durch ein kameragestütztes sogenanntes Automatisches Waldbrandfrüherkennungssystem (AWFS) und Feuerwachtürme mit Beobachter:innen.
      • Bei besonderen Gefahrenlagen ist der Einsatz von Überwachungshubschraubern in den am stärksten waldbrandgefährdeten Gebieten sinnvoll.
      • Sind Wohngebiete in der Nähe des Brandes, muss eine Evakuierung der Anwohner:innen rechtzeitig bekanntgegeben und eingeleitet werden.
      • Für einen reibungslosen Ablauf im Katastrophenfall, kann es sinnvoll sein, Notfallpläne und Krisenmanagement zu prüfen und zu überarbeiten: Informationen und Unterstützung finden Sie beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).
      • Grundsätzlich ist es hilfreich, über die Medien ein Bewusstsein bei der Bevölkerung zur anhaltenden Waldbrandgefahr zu schaffen.
      • In dem Zusammenhang können Verhaltensempfehlungen ausgesprochen und beispielsweise auf das allgemeine Rauch- und Grillverbot in Wäldern (die Zeitspannen sind länderabhängig) sowie die teilweise sehr hohen Bußgelder hingewiesen werden.

      Was tun bei Wasserknappheit?

      Wenn es sehr warm ist, steigt auch der Wasserverbrauch: Landwirt:innen  bewässern ihre Felder, Gartenbesitzer:innen sprengen den Rasen und gießen die Blumen. Außerdem wird häufiger geduscht. Tatsächlich knapp wird das Wasser in Deutschland zwar bisher nur selten und lokal begrenzt, doch gerade in ländlichen Regionen ziehen sich Wasserleitungen vielfach über lange Strecken. Wenn nun abends viele Bürger gleichzeitig den Hahn aufdrehen, sinkt die Fließgeschwindigkeit unter Umständen so stark, dass in einigen Haushalten nur noch wenig ankommt. In einigen Regionen war das in den letzten drei Jahren der Fall. Hier mussten die Wasserversorger in Abstimmung mit den Landkreisen auch Verbote hinsichtlich der Gartenbewässerung aussprechen.

      Sinnvoll ist es daher als verantwortlicher Wasserversorger und Kommune vorbeugend über den Umgang mit wertvollem Trinkwasser zu informieren und den Bürgerinnen und Bürgern Tipps zu geben, zum Beispiel:

      • Nutzen Sie aufgefangenes Regenwasser, wann und wo immer es möglich ist.
      • Sprengen sie Ihren Garten nur auf das Notwendigste.
      • Kinderplanschbecken schon in den frühen Morgenstunden füllen.

      Mit diesen Tipps lässt sich der Wasserverbrauch entzerren und reduzieren. Ziel dabei ist es, Menschen immer wieder an die Besonderheit und lebensnotwendige Bedeutung des Wassers zu erinnern und zu vermitteln, dass es nicht selbstverständlich ist, dass das Wasser einfach aus dem Wasserhahn kommt. Und: wie wichtig deshalb ein nachhaltiger, respektvoller und verantwortungsvoller Umgang mit Wasser ist, um seinen Erhalt und einen gerechten Zugang zu Wasser für alle zu sichern. Am 22. März ist übrigens immer Weltwassertag!

      Schon gewusst? Wir haben Wasser für die Region!

      Für Kommunen bietet Purena – eine Tochter der Avacon AG sowie ein Beteiligungsunternehmen mit mehreren niedersächsischen Kommunen – professionelle Lösungen für Wasser und Abwasser an. Purena gehört zu den größten wasserwirtschaftlichen Unternehmen in Niedersachsen. Kommunen können dort effiziente, flexible und wirtschaftliche Dienstleistungen und Komplettlösungen in Anspruch nehmen und sich dabei auf die Infrastruktur eines erfahrenen, professionellen Dienstleistungsunternehmens verlassen. Ziel ist es immer, die jeweiligen Bereiche erfolgreich zu konsolidieren und Förderprojekte zu entwickeln, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Sollten sie hierzu Bedarf haben, wenden Sie sich direkt an Purena.

      Januar 2021: Kälteeinbruch in weiten Teilen Deutschlands

      Nach einem laut Meteorologen im Mittel zu milden und trockenen Dezember und einem trübsinnig sonnenarmen Jahresbeginn 2021, der die Menschen im Corona-Lockdown zusätzlich belastete, folgte Mitte Januar in weiten Teilen Deutschlands ein überraschend starker Wintereinbruch mit heftigen Schneefällen, Eisregen und zeitweise spiegelglatten Straßen – auch im Avacon-Netzgebiet –, mancherorts sogar mit Minustemperaturen von mehr als 20 Grad. In einigen Städten und Kommunen führte die Wetterlage aufgrund von unpassierbaren Straßen und Schienen zu einem Zusammenbruch des öffentlichen Personennahverkehrs. Auch der Fernverkehr blieb in einigen Teilen Deutschlands auf der Strecke. Wer nun glaubte, dass Kälte und Schneefall Beweis seien, dass der Klimawandel abgesagt ist, täuscht sich jedoch. Vom Tief Tristan ausgelöst, könnte dieser Wintereinbruch durchaus mit dem Eisverlust in der Arktis zu tun gehabt haben, so der ZDF-Wetterexperte Özden Terli im Deutschlandfunk-Interview. Grundsätzlich sind Wetterphänomene quasi in die Entwicklung des Klimawandels eingebettet. „Die natürlichen Schwankungen finden (...) weiterhin statt, auch im Klimawandel – es geht immer noch rauf und runter, aber alles auf einem höheren Niveau. Und womöglich, wenn es den Klimawandel eben nicht gäbe, wären wir mit den Temperaturen noch ein bisschen tiefer (...)“, erklärt Meteorologe Jörg Kachelmann in einem weiteren Dlf-Interview.

      Kommunen und Energieversorger im Winter

      Ganz klar, Kommunen müssen in unseren Breiten grundsätzlich auf einen Wintereinbruch eingestellt sein. Auch wenn in den letzten Jahren nicht jeder Winter und dann nicht in jeder Region Eis, Schnee und bittere Kälte mit sich brachte, muss damit gerechnet werden und schon vor Beginn der kalten Jahreszeit sollten die Vorbereitungen abgeschlossen sein. Um überall Avacon Netzgebiet die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, wurden im Januar 2021 schon bei Ankündigung der extrem kalten Wetterlage zahlreiche Techniker:innen und Monteur:innen in Bereitschaft gerufen. Dennoch bestand die Sorge, dass sowohl die großen Schneemengen als auch der Eisregen zu Schäden führen könnten. Vor allem Bäume, die unter der Schneelast zusammenbrechen, können in Leitungen stürzen und diese beschädigen. Sturm, Eis und Schnee haben dann auch in großen Teilen des Netzgebietes den Alltag verlangsamt. Doch die Avacon Monteur:innen ließen sich nicht aufhalten und arbeiteten auch bei eisigen Bedingungen draußen weiter. „Hierzu gehört zum Beispiel das Ablaufen der Freileitungen, um mögliche Schäden rechtzeitig aufzudecken“, erläutert Thomas Degner aus Nienburg, Monteur bei Avacon. „Das geht am besten im Winter, wenn die Felder, auf denen die Freileitungsmasten stehen, brachliegen, da man sie komplett ablaufen muss.“ Künftig könnten hier auch vermehrt Drohnen eingesetzt werden. Denn: Unsere Verantwortung als führender Energiedienstleister und zuverlässiger Partner, die Strom- und Gasversorgung immer sicherzustellen, nehmen wir sehr ernst und sorgen dafür, unser Kundenversprechen nach Möglichkeit zu jeder Zeit zu halten.

      Avacon-Monteur Thomas Degner aus Nienburg berichtet:

      „Ich erlebe Avacon als sehr zuverlässigen Arbeitgeber. Zum Beispiel bekommen wir für die Arbeit draußen im Winter besonders warme Arbeitskleidung zur Verfügung gestellt.“

       

      Wintereinbruch: Wie sich Kommunen vorbereiten können – wir geben Tipps

      • Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV): Wenn die Straßen vereist sind oder mancher Wagen nicht anspringt, steigen viele Bürger:innen insbesondere für den Weg zur Arbeit, auf Busse, Straßenbahnen und S-Bahnen um. Daher sollte rechtzeitig geklärt sein, ob Fahrzeuge, Schienen etc. winterfest sind, damit es nach Möglichkeit nicht zum Totalausfall kommt oder alternative Beförderungsmöglichkeiten rechtzeitig in Betracht gezogen werden können.

      • Winterdienst: Ist der kommunale Winterdienst jederzeit und schnell einsatzbereit? Wie sind die Zuständigkeiten? Informieren Sie auch Ihre Bürger:innen darüber, wo sie selbst für den Winterdienst zuständig sind, um Missverständnisse und Unfälle zu vermeiden. Und welche Bereiche die Kommune übernimmt, welches Streugut wo erlaubt ist und stellen Sie ggf. Boxen mit Streugut öffentlich bereit.

      • Streugut: Über die Umweltbilanz von Streugut sind sich Expert:innen nicht durchweg einig. Zwar schädigt Salz beispielsweise die Natur unmittelbar, andererseits ist die Ökobilanz von Split durch den Aufwand der Beschaffung (Kilometerleistungen und Kraftstoffverbräuche der Anlieferfahrzeuge, Streufahrzeuge, Kehrmaschinen und Entsorgungsfahrzeuge) belastet. Auch eignet sich nicht jedes Streugut überall gleichermaßen.

      • Gefahren: Wichtig ist, Gefahren wie Glätte, Kälte, Dachlawinen, Schneelast auf Dächern, Eiszapfen in kalten, schneereichen Wintern nicht zu unterschätzen. Besonders in Regionen, in denen ein extremer Winter die Ausnahme darstellt, werden diese Risiken manchmal nicht erkannt. Deshalb kann es sinnvoll sein, die Bevölkerung öffentlich darüber zu informieren.

      • Zugefrorene Gewässer: Eine besondere Gefahr stellen zugefrorene Gewässer dar. Die Dicke des Eises wird schon mal überschätzt, sodass es in kalten Winter immer wieder zu Einbrüchen meist auf zugefrorenen Seen kommt – und in Verbindung damit auch zu Todesfällen. Betreten werden dürfen gefrorene Gewässer offiziell nur, wenn sie vom Eigentümer dafür freigegeben wurden und erst ab einer Eisdicke von mindestens 15 cm. Einzelheiten in Bezug zu kommunalen Gewässern stehen in der Regel in der jeweiligen kommunalen Gefahrenabwehrverordnung. Lassen Sie die Gewässer möglichst absperren, wenn diese nicht sicher sind – besonders Kinder können die Gefahr hier meist nicht einschätzen.

      • Obdachlose: Menschen, die auf der Straße leben, sind der Kälte im Winter schutzlos ausgeliefert. Minustemperaturen führen immer wieder in vielen Städten und Gemeinden zu Kältetoten unter Obdachlosen. Welches Konzept hat Ihre Kommune, um hier schnell helfen zu können?

      • Wärmeversorgung: Energieversorger geben auch im Winter ihr Bestes, doch mancherorts kann es gerade in sehr kalten Wintern trotzdem zu Schwierigkeiten bei der Wärmeversorgung kommen. Manchmal sind davon viele Haushalte betroffen, beispielsweise wenn die Fernwärmeversorgung ausfällt. Dabei können auch Krankenhäuser, Altenheime, Schulen und Kitas betroffen sein. Welche Pläne hält Ihre Kommune für eine solche Lage vor?

      • Stromversorgung: Aufgrund von Materialschäden durch Frost, Kälte und Feuchtigkeit kann es bei einem heftigen Wintereinbruch auch zu Problemen bei der Stromversorgung kommen – und Stromausfälle können gravierende Folgen haben. Deshalb ist es sinnvoll, für bestimmte kommunale Liegenschaften oder auch Notunterkünfte eine mobile Ersatzversorgung bereitzuhalten. Avacon berät Kommunen bei der Bedarfsermittlung und bezüglich der Dimensionierung der Anlage.

      • Öffentliche Gebäude: Kommunale Liegenschaften sollten immer ausreichend beheizt sein, um die Wasserleitungen vor Frost zu schützen und die Gefahr eines enormen Schadens zu verringern. Außerdem ist zu empfehlen, dass Heizungsventile auch in wenig genutzten Räumen nie ganz zugedreht werden. Wasserleitungen im Außenbereich und in unbeheizten Räumen sollten Sie möglichst vor dem Frost leerlaufen lassen und dann ganz vom Wasser trennen. Wärmedämmendes Isoliermaterial kann freiliegende Wasserrohre vor den niedrigen Temperaturen schützen.