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Was Kommunen attraktiv macht

© jerome berquez – stock.adobe.com

Wo lebt es sich am besten in Deutschland – gehört die Zukunft den Großstädten und Ballungszentren? Werden ländliche Regionen weiter abgehängt? Beispiele aus unseren Regionen zeigen, dass Stadt und Land gleichauf liegen.

Landrat Michael Ziche (© Altmarkkreis Salzwedel)

Was strukturschwächere Regionen in die Waagschale werfen können, sind beispielsweise Wohn- und Lebensqualität sowie -kosten. Hier haben sie Großstädten oft einiges voraus. Der Altmarkkreis Salzwedel etwa ist laut der großen Deutschland-Studie von ZDF und Prognos Spitzenreiter bei der Erholungsfläche je Einwohner. Auch bei der Ganztagsbetreuungsquote von Kindern und Kleinkindern liegt er weit vorn im Deutschlandranking. Mieten und Immobilienpreise sind hier besonders erschwinglich. Damit bietet der Landkreis attraktive Perspektiven nicht nur für gestresste Großstädter und junge Familien, sondern auch im Hinblick auf die zunehmende Wohnungsknappheit in den Ballungsräumen. So fehlen einer Studie des Marktforschungsinstituts Empirica zufolge bundesweit derzeit rund 300.000 Eigenheime – für Bauwillige ein triftiger Grund aufs Land zu ziehen. Auch der Leerstand in ländlichen Regionen geht seit 2011 zurück.

„Uns ist es ein wichtiges Anliegen, gerade jungen Familien ein Umfeld zu bieten, in dem sie Arbeit, Familie und Freizeit unkompliziert miteinander vereinen können.“

Michael Ziche, Landrat Altmarkkreis Salzwedel

Ein starkes Kultur- und Freizeitangebot macht Kommunen ebenfalls attraktiv – besonders für Touristen. So schafft es beispielsweise der niedersächsische Heidekreis mit seinen umfangreichen Heideflächen auf Rang 22 der Deutschland-Studie bei Übernachtungen in Fremdenverkehrsbetrieben je Einwohner. Gerade durch Engagement für Natur- und Umweltschutz können auch kleinere Gemeinden ihre Attraktivität erhöhen.

Digitalisierung: Herausforderung und Chance

Die große Herausforderung für ländliche Regionen ist es, das Arbeitsplatzangebot zu steigern und flexibler zu gestalten. Auf diese Weise können sie einer Abwanderung in Ballungszentren vorbeugen. Dazu braucht es schnelle Netze. Der Breitbandausbau allein ist allerdings kein Garant für eine solide digitale Zukunftsfähigkeit. Entscheidend ist, wie Städte und Gemeinden die Möglichkeiten der Digitalisierung ausschöpfen.

Das zeigt auch die Avacon-Studie „Region 2040“. Sie beschäftigt sich mit der Frage, wie das Leben auf dem Land in Zukunft aussehen könnte. So werden künftig die Möglichkeiten der Vernetzung und technische Innovationen eine zentrale Rolle spielen – etwa im Bereich der Mobilität. Menschen werden verstärkt auf E-Fahrzeuge setzen. Ländliche Regionen bieten gegenüber Städten dabei den Vorteil, das Auto bequem zu Hause aufzuladen. Außerdem werden zunehmend alternative Konzepte zum öffentlichen Personennahverkehr genutzt werden. Ein Beispiel dafür sind autonom fahrende Kleinbusse, wie sie vereinzelt heute schon in Deutschland zum Einsatz kommen.

MitFahrBank Marklohe
Samtgemeinde Bürgermeisterin Dr. Inge Bast-Kemmerer (sitzend) zusammen mit den Sponsoren der MitFahrBank Marklohe: Janet Silberfisch (Agentur Frau Silberfisch), Frank Lehmeier (Bürgerstiftung), Tim Hausschildt (Bollmannstiftung), Winfried Schmierer (Sparkasse) und Oliver Gattermann (Volksbank). (von links, © Birgit Andermann)

Kreative Mobilitätskonzepte

Zentral für Kommunen sind bei alldem Strategien für eine leistungsfähige, verkehrs- und wirtschaftsnahe Infrastruktur. Kreative Ansätze wirken vielerorts heute schon der Landflucht entgegen – so wie in der Samtgemeinde Marklohe im Landkreis Nienburg/Weser. Dort helfen seit Juli 2018 „MitFahrBänke“ in drei Ortschaften Menschen ohne Auto, zum nächsten Supermarkt, zur Bank oder zum Arzt zu kommen. Wer eine Fahrgelegenheit sucht, kann einfach auf dem Hinweisschild die gewünschte Richtung einstellen und wird mit ein bisschen Glück schon bald von einem vorbeifahrenden Wagen mitgenommen. Ganz nebenbei stärkt das Projekt auch das Miteinander.

 
 
 
„Unsere MitFahrBänke bringen ein großes Plus an Mobilität und Gemeinschaft in unsere Samtgemeinde. Ich bin froh, dass wir das Projekt dank der Unterstützung von Unternehmen und Stiftungen realisieren konnten.“

Dr. Inge Bast-Kemmerer, Samtgemeindeürgermeisterin Marklohe