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Im Gespräch

Salzwedel hat viel Potenzial

Bürgermeister Olaf Meining (links) und Avacon Kommunalreferent Andreas Forke vor einer Trafostation, die im Rahmen des Avacon Projekts „Trafokunst“ gestaltet wurde. Fotos: © argum/Falk Heller

Olaf Meining kennt Salzwedel seit seiner Ausbildungszeit und kann sich keine andere Heimatstadt vorstellen. Als Bürgermeister kann er sie heute mitgestalten.

Olaf Meining, engagiert auch im Gespräch.

Herr Meining, Sie waren bereits Kämmerer in Salzwedel. Nun sind Sie seit März 2023 als Bürgermeister erster Mann im Rathaus. Was unterscheidet die beiden Ämter?

Der erste Mann im Rathaus, das hört sich immer so gewaltig an, aber der Chef ist nur so gut wie sein Team. Ich bin Bestandteil des Teams – genauso wie vorher als Kämmerer –, muss jetzt aber als Bürgermeister die Stadt nach außen repräsentieren und bin nach innen Dienstvorgesetzter für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das ist schon ein großer Unterschied. Anders ist auch der direkte Kontakt zu den Menschen hier, den ich als Bürgermeister von Anfang an schätze und pflege. Und den zur einheimischen Wirtschaft, der genauso wichtig ist.

 

Im März 2024 sind Sie ein Jahr im Amt. Ihre Bilanz bisher?

Ich verspüre ein gutes Miteinander bei uns, ein gemeinsames Anpacken. Das ist wichtig, denn allein kannst du als Bürgermeister nicht viel bewegen. Und wir stehen vor großen Herausforderungen: Standortförderung, Bekämpfen des Leerstands, Fachkräftemangel, Wärmeplanung.

Stichwort Standortförderung: Wie gehen Sie das für Salzwedel an?

Wir denken da in erster Linie an den Tourismus, weil er auch Dienstleister im Einzelhandel oder die Gastronomie beeinflusst. Salzwedel hat viel Potenzial – wenn Fremde zu uns kommen, sind sie beeindruckt von der Stadt, vom Ambiente hier. Damit müssen wir arbeiten! Das ist für mich viel konkreter als der allgemeine Begriff Wirtschaftsförderung. Den kann ich ehrlich gesagt nicht mehr hören.

Olaf Meining mit Avacon Kommunalreferent Andreas Forke am Rahmen, im Hintergrund Mönchskirche und Burgturm. Der rote Rahmen soll zum Fotografieren einladen.

Warum nicht?

Damit sind Erwartungen verbunden, die wir als Stadt gar nicht erfüllen können. Weil wichtige Rahmenbedingungen nicht in unserer Hand liegen. Ob ich zum Beispiel einen Autobahnanschluss habe, der für die Wirtschaftsansiedlung wichtig ist ... Ich mag den Begriff Standortmarketing. Da können wir selbst was tun.

 

Zum Beispiel?

Zum einen haben wir seit Kurzem eine Mitarbeiterin, die sich um Standortmarketing kümmert. Zum anderen können wir hier mit regionalen Partnern viel bewegen, zu denen auch immer schon Avacon gehört. Sie sorgt allein mit ihrem großen, modernen Standort in Salzwedel für viele Arbeitsplätze – ein wichtiger Pluspunkt für die Attraktivität einer Stadt.

 

Sie sind sehr präsent in den digitalen Medien. Ist das Ihr persönlicher Beitrag zum Standortmarketing?

Das könnte man so sehen. Es steckt aber mehr dahinter. Angefangen habe ich damit zur Bürgermeisterwahl 2022. Da hat mein Team gesagt: Olaf, du kannst die Wahl mit Social Media nicht gewinnen, aber ohne auf jeden Fall verlieren. Das war mein Einstieg. Und es lief super: Noch eine Woche nach der Wahl haben mich Schülerinnen und Schüler einer Ganztagsschule via Instagram angeschrieben. Es gab richtig guten Austausch.

 

Und Sie sind drangeblieben ...

Genau. Heute können die Leute durch meine Beiträge verfolgen, was ich als Bürgermeister so mache. Ich kann Themen setzen, zu Diskussionen und zum Mitmachen anregen, über Aktivitäten in der Gemeinde berichten. Und bekomme direkte Reaktionen und Anregungen.

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Baumkuchen gehört zu Salzwedel. Mehrere Firmen produzieren das seit Jahrhunderten beliebte Gebäck. Sein Geheimnis steckt in der aufwändigen Zubereitung.

Wollten Sie schon immer Bürgermeister werden?

Als Kind wollte ich zur See fahren, das war mein Wunsch. Ich komme ja aus Mecklenburg. Zwar nicht direkt von der Küste, aber mit meinen Eltern war ich oft in Rostock und habe dort immer die großen Schiffe bewundert. Und in Warnemünde auch immer sehnsüchtig die Fähre nach Dänemark ablegen sehen. Beim Thema Berufswahl hatte ich also die Seefahrt schon auf der Agenda.

 

Und dann?

Wollte ich erstmal in den technischen Bereich. Weil mich an den Schiffen am meisten die Technik interessiert hat. Die technische Ausbildung hat mich 1981 nach Salzwedel verschlagen, wo ich danach geblieben bin. Wie das so ist mit Träumen! 1990 bin dann ich in die Verwaltung gekommen, habe in verschiedenen Bereichen gearbeitet.

 

Immerhin in einer Hansestadt – ein kleiner Bezug zur Seefahrt ...

Das denkt man immer, aber die meisten Hansestädte liegen nicht am Meer. Die Seefahrt verbindet Menschen, man kommt mit Menschen in verschiedenen Ländern in Kontakt. Beim Thema Handel – und da sind wir bei der Hanse –, ist das genauso. Deshalb freue ich mich, dass ich in meinem Amt diese Verbundenheit, den Handel, die Kontaktpflege fördern kann.

Fast 200 Städte in ganz Europa gehören zum Städtebund DIE HANSE, von der kleinsten Hansestadt Straupe in Lettland mit 400 Einwohnern bis hin zu Metropolen wie Hamburg oder Köln. Das kulturelle Erbe der Hansezeit ist an diesen Orten noch heute erkennbar.

Hansestadt Salzwedel

Kopfsteinpflastergassen, Fachwerkhäuser und Backsteinbauten zeugen von rund 900 Jahren Stadtgeschichte. In 49 Ortsteilen leben heute knapp 25.000 Menschen. Salzwedel ist Mitglied im internationalen Hansebund der Neuzeit, Station der „Deutschen Fachwerkstraße“ und der „Straße der Romanik“. Berühmt ist die Hansestadt außerdem für ihren Baumkuchen.

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