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Neue Herausforderungen meistern

Netze der Zukunft

V. l.: Navreet Dult (Avacon), Marcel Scharrelmann (Landtagsabgeordneter), Bernhard Kunst (Bürgermeister Abbenhausen), Benjamin Petters (Avacon), Cord Bockhop (Landrat Diepholz), Hermann Karnebogen (Avacon), Jens Bley (Bürgermeister Twistringen) und Rainer Schmittdiel (Avacon) Ende September 2023 bei der Presseveranstaltung an der Energieplattform Twistringen.

Mit der Energiewelt verändern sich auch die Netze, allen voran die Verteilnetze. Sie übernehmen anspruchsvolle neue Aufgaben. Sie ­regeln die lokale Stromeinspeisung aus dezentraler Erzeugung und die Ent­nahme von Strom an unzähligen Stellen. Diese Netze müssen ertüchtigt und ­ausgebaut werden. Mit jeder zusätzlich installierten Wärmepumpe oder Lade­einheit für Elektromobilität steigt der Ausbaubedarf. Dazu kommt: Die schwankende Ausbeute aus erneuer­baren Energien verlangt, dass sich Erzeuger, Verbraucher und Speicher vernetzen, um Stromverbrauch und -produktion besser auf­­einander abzustimmen.

Digitale Energiewelt

„Wenn künftig Millionen dezentrale ­Anlagen ihren grünen Strom ins Netz einspeisen, müssen insbesondere die regionalen Netze der Mittelspannungsebene so flexibel reagieren, wie es windstarke und sonnenreiche Stunden, Tage, Wochen verlangen“, sagt Rainer Schmittdiel, Vorstand Technik bei ­Avacon. Auch Speicher oder flexible Verbraucher haben großes Potential, die Netze in Zeiten des rasanten Zubaus ­reaktionsschnell und leistungsfähig zu halten und den Netzausbau zeitlich zu überbrücken. „Mit der Energieplattform Twistringen erproben wir zurzeit eine solche Lösung“, so Schmittdiel. Landrat Cord Bockhop lobt die gute Zusammenarbeit mit Avacon und die Pionierarbeit für die Energiewende im Landkreis Diepholz: „Wir sind sehr stolz, Teil dieses Projektes zu sein.“

Energieplattform Twistringen: Projekt geht in die nächste Runde

Wärmenetze ausbauen

Die Netzbetreiber planen heute für kommende Jahrzehnte – in enger Abstimmung mit den Kommunen. Wasserstoff produzierende Elektrolyseure an geeigneten Standorten, Freiflächen für Windkraft und Photovoltaik, geeignete Flächen für die Wärmegewinnung aus Umwelt- und Abwärme: All das sollte Teil der Planungen sein, um künftige Technologien adäquat einsetzen zu können. Für die Wärmegewinnung könnten Solarthermie, oberflächennahe Geothermie oder Flusswärme eine Rolle spielen. „Bei der kommunalen Wärmewende wird der Aus- und Neubau von Nahwärme­netzen wichtig sein“, fasst Schmittdiel ­zusammen. „Die Berücksichtigung stadtnaher Flächen im Landes­ent­wick­lungs­plan für die kommunale Wärmewende kann allen Beteiligten wirtschaftliche Vorteile bringen.“

Hintergrund Energiewende

Klimaneutralität bis 2045: Drei zentrale Herausforderungen sind zum Erreichen dieses Ziels zu meistern:

Dekarbonisierung

Gebäude, Industrie, Verkehr –

für alle drei Sektoren müssen die erneuerbaren Energien stark ausgebaut werden.

Dezentralisierung

Fossile Großkraftwerke sind Auslaufmodelle. In Zukunft werden Strom und Wärme in großem Umfang dezentral erzeugt.

Digitalisierung

Nur eine intelligente Netzinfrastruktur kann die dezentrale Strom- und Wärmeeinspeisung managen.

Avacon bringt Energiewende und Netzzukunft voran. Einige aktuelle Projekte demonstrieren ­diese Transformation.

Die Fabrik für Holzbauteile in Möckern ist nach Firmenangaben weltweit die größte. Die Infrastruktur für die Nokera-­Produktionsstätte im Landkreis ­Jerichower Land wurde in Rekordzeit fertiggestellt.

Netzanschluss für Nokera

In Stegelitz hat Nokera seit Anfang 2022 in Rekordzeit 700 Meter lange und 150 Meter breite Produktionshallen errichtet. Im September 2023 startete die Produktion im Ortsteil von Möckern nahe Sachsen-Anhalts Hauptstadt Magdeburg. Nokera, eine Firma mit Sitz in der Schweiz, ist spezialisiert auf Holzbauteile für den seriellen Wohnungsbau.

Für den Netzanschluss an das Umspannwerk Körbelitz hat Avacon gesorgt – ein Kraftakt. Innerhalb eines Jahres wurden eine zwölf Kilometer lange Mittelspannungstrasse geplant und zwei leistungsfähige 20-Kilovolt-Leitungen verlegt. Mit einer Anschlussleistung von mehr als 18 Megawatt ist ­Nokera für die Zukunft gerüstet. Zukünftig wird am Standort auch grüner Strom aus Photovoltaikanlagen erzeugt.

Weitere Informationen zu Nokera

Innovative Technik für Osterburg

Neben Neubaumaßnahmen gibt es auch grundlegende ­Sanierungsaktivitäten – zum Beispiel seit 2018 im Umspannwerk in ­Osterburg (Landkreis Stendal). Seit einigen Monaten ist es fit für die Energiezukunft, leistungsfähiger und sicherer für die gestiegenen Anforderungen. Unter anderem nahm ein 72 Tonnen schwerer Trafo im Februar 2022 seine Arbeit auf. Zusätzlich ­erneuerte Avacon Umspann­anlagen und Kopplungsfelder. Im November 2022 wurde die neue 110-Kilovolt-Schaltanlage fertiggestellt, danach zogen die Mittelspannungsanlagen in ein neues Betriebsgebäude. Das gesamte Investitionsvolumen liegt bei circa 10 Millionen ­Euro. Bis zum Spätsommer 2023 sollen dann auch die Restarbeiten, wie etwa der Rückbau der Sekundärtechnik im ­alten­ Betriebsgebäude, abgeschlossen sein. Für den ­schnellen Zubau dezentraler regenerativer Erzeugungs­anlagen ist die Region Altmark dann gut aufgestellt.

Neues Umspannwerk für Osterburg – so plant Avacon

Nachhaltig am Start in Prinzhöfte

v.l.: Yves Nagel, Thomas Hacke, Frank Schwermer, Dr. Osman Kurt, Dr. Christian Pundt

Seit Mai 2022 ist bereits das neue Umspannwerk in ­Prinzhöfte im Landkreis Oldenburg in Betrieb. Modernste Technik sorgt dafür, dass die regenerativen Energien optimal integriert und benachbarte Umspannwerke entlastet werden – eine weitere wesentliche Aufgabe, die das ­Umspannwerk erfüllt. Dank einer technischen Innovation arbeitet es besonders klimaschonend und nachhaltig: Die Schaltanlagen sind luftisoliert und kommen ohne das Treibhaus­gas Schwefelhexafluorid (SF6) aus. Avacon nutzt diese „Clean-Air-Technologie“ zum ersten Mal bei den Hochspannungsgeräten.

Für eine nachhaltige Zukunft: das Umspannwerk in Prinzhöfte

Jörg Methner, Bürgermeister der Einheitsgemeinde Sülzetal © Norbert Perner

Großprojekt: Intel stärkt die Region Magdeburg

Das Anschlusskonzept, das Avacon mit 50Hertz als Übertragungsnetzbetreiber und den Städtischen Werken Magdeburg vorlegte, war mitentscheidend für den erfolgreichen Zuschlag: Intel wird sich in Magdeburg ansiedeln, eines der größten Infra­strukturprojekte in Europa auf einer Fläche von rund 500 Fußballfeldern nimmt ­Gestalt an. Der US-Chipgigant plant seine Halbleiter-Fertigung mit bis zu vier Bauabschnitten mit je 400 Megawatt Leistung. Die vorgesehene Gesamtleistung von rund 1,6 Gigawatt entspricht in etwa der Jahreshöchstlast von ­Hamburg mit 1,84 Millionen Einwohnern. Die Energieinfrastruktur kommt der gesamten Region zugute. „Das Milliardenprojekt wird viele Zulieferbetriebe in die ­Börde ziehen“, erwartet Sülzetals Bürgermeister Jörg Methner. „Wir hoffen sehr, dass viele Unternehmen ­ihren Sitz bei uns nehmen.“

Silicon Börde: Interview mit Sülzetals Bürgermeister Jörg Methner zur Ansiedlung von Intel in der Region

Zukunftsorientiert in Wennigsen

Ingo Klokemann, Bürgermeister von Wennigsen: „Unser Aktionsprogramm zum Klimaschutz und der EnergieMonitor von Avacon weisen in die Zukunft.“

Auch in Wennigsen, mit rund 15.000 Einwohnern in der Region Hannover gelegen, wurde schon die Zukunft geplant: Bürgermeister Ingo ­Klokemann (Foto) freut sich, dass der Umbau der Hauptgeschäftsstraße weitgehend abgeschlossen ist. Avacon hat Netze und Leitungen für den kommenden Bedarf aus­gelegt, so zum Beispiel auf die Elek­tromobilität. „Die ­Gemeinde als Ganze profitiert von der modernisierten ­Infrastruktur,“ so Bürgermeister Ingo Klokemann. „Schon in ­wenigen Jahren wird jeder zweite Haushalt ein Elektroauto an der eigenen Wallbox laden können“, vermutet er. Wennigsen war eine der ersten Kommunen in ­Niedersachsen, die ein individuelles Klimaschutz-­Aktionsprogramm erarbeitet hat.