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Hitzeaktionspläne für Kommunen (HAP)

© sanedor / Adobe Stock

Der Klimawandel schreitet voran und die globale Durchschnittstemperatur steigt unaufhaltsam. Die Sommer in Deutschland werden heißer und lassen die Menschen schwitzen. Hitze ist jedoch nicht nur anstrengend, Hitze kann auch richtig gefährlich sein, besonders für vulnerable Bevölkerungsgruppen wie beispielsweise Ältere, Vorerkrankte, Schwangere oder kleine Kinder. Forscher warnen, dass die Hitzewellen künftig noch weiter zunehmen, intensiver werden und mit Temperaturen bis zu 45 Grad Celsius im Schatten und 55 Grad Celsius in der prallen Sonne zu rechnen ist. Laut einer Studie soll es, wie tagesschau.de berichtete, in den vergangenen Jahren hierzulande weit mehr Hitzetote als in anderen Ländern der Welt gegeben haben. Grund sei die Zunahme der Hitzetage pro Jahr in Kombination mit dem steigenden Anteil der Bevölkerung über 65 Jahre.

Wir alle werden lernen müssen, mit den veränderten klimatischen Bedingungen umzugehen. Doch wie beeinträchtigt uns die Hitze? Im Alltag? Bei der Arbeit? Und in den sogenannten tropischen Nächten, wenn sich die Luft nicht ausreichend abkühlt und die schwüle Wärme den Menschen den Schlaf raubt? Diese für unsere Breiten ungewohnt hohen Temperaturen und klimatischen Bedingungen können zunehmend die Gesundheit vieler gefährden und zu deutlicher hitzebedingter Übersterblichkeit führen. Aus diesem Grund ist es äußerst wichtig, die Öffentlichkeit über Gefahren aufzuklären und Frühwarnsysteme sowie Präventionsmaßnahmen wie beispielsweise Hitzeaktionspläne (HAP) in der eigenen Kommune zu verankern. Trotz der deutlich wahrnehmbaren klimatischen Veränderungen kommen in Deutschland HAP auf kommunaler Ebene bislang kaum zum Einsatz. Und dies, obwohl bereits nach dem Hitzesommer 2003 einige andere europäische Staaten HAP entwickelten. Diese sahen Warnsysteme, gezielte Präventionsmaßnahmen und ein Monitoring der Sterblichkeit und der Krankenzahl vor. Studien in einigen dieser Länder haben ergeben, dass die HAP helfen, die hitzebedingten Erkrankungen sowie die Übersterblichkeit zumeist deutlich zu verringern – insbesondere ältere Personen und Frauen profitieren von ihrem Einsatz. Nachzulesen auch in der Ausgabe 01/2021 des UMID Umwelt + Mensch Informationsdienstes, herausgegeben vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), vom Robert Koch-Institut (RKI) und dem Umweltbundesamt (UBA). Hier wird die aktuelle Umsetzung und Wirksamkeit von Hitzeaktionsplänen in Europa betrachtet und ein Blick auf Deutschland und die Länder und Kommunen geworfen.

Kommunen sollten nicht länger warten und sofort reagieren. Wir haben für Sie ein paar Schnellmaßnahmen zusammengestellt, wie Sie der Hitze entgegenwirken können:

  • Trinkbrunnen und Wasserspender aufstellen: Ausreichend trinken ist wichtig. Das gilt besonders an heißen Tagen, denn da benötigt unser Körper noch mehr Flüssigkeit, um Kreislaufproblemen vorzubeugen. Empfohlen werden in etwa zwei bis drei Liter Wasser pro Sommertag. Trinkbrunnen, die regelmäßig gewartet werden, können den Bürgerinnen und Bürgern in Ihrer Kommune dabei helfen, auch unterwegs daran zu denken, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen.

  • Online-Hitze-Portal einrichten und die Öffentlichkeit mit aktuellen Informationen versorgen: Ein sogenanntes Hitze-Portal, welches auf der Internetseite Ihrer Kommune zu finden sein sollte, kann den eigenen Bürgerinnen und Bürgern, aber auch Touristen dabei helfen, sich über Maßnahmen und Hinweise zur Bekämpfung der Hitze zu informieren. Hier sollten alle wichtigen Informationen gesammelt werden.

  • Kühle Orte mit Begrünung in der Kommune kennzeichnen

  • Schattenplätze suchen und dort Bänke aufstellen

  • Bürger und Bürgerinnen informieren, wie man hitzebedingte Notfälle erkennt und sich richtig verhält: Extreme Hitze kann zu verschiedenen Arten von Notfällen führen. Kreislaufprobleme, Hitzeerschöpfung oder Hitzeschlag sind nur einige wenige davon. Bei starker Sonneneinstrahlung besteht außerdem die Gefahr von Sonnenstich, Sonnenbrand oder einer Sonnenallergie. Informieren Sie die Menschen in Ihrer Kommune über mögliche Anzeichen und Erste-Hilfe-Maßnahmen im Ernstfall.

Und wenn Sie Ihre Kommune mit einem Hitzeaktionsplan (HAP) für die nächsten heißen Sommer wappnen wollen, finden Sie hier hilfreiche und weiterführende Informationen:

Ihre Kommune hat bereits einen Hitzeaktionsplan aufgestellt?

Oder Sie planen einen HAP auf den Weg zu bringen? Berichten Sie uns unbedingt über Ihre Erfahrungen – dann können wir diese hier für andere Kommunen veröffentlichen und gemeinsam gegen die Hitze vorsorgen. 

kommuneplus@avacon.de

Tipps für heiße Sommertage

Schutz vor Hitze für den Alltag im Büro und zu Hause

Wenn im Sommer die Temperaturen noch weiter steigen, wird es auch im Büro oder zu Hause oft nahezu unerträglich heiß. Arbeitgeber sind verpflichtet, Abhilfe zu schaffen und auch daheim, zum Beispiel im Homeoffice, kann man sich schützen. Ab einer Raumtemperatur von 26 Grad Celsius müssen Sie Maßnahmen ergreifen, um für Abkühlung zu sorgen. Zudem sinkt mit zunehmender Wärme die Leistungsfähigkeit. Das Umweltbundesamt hat dafür verschiedene Studien ausgewertet: Bei mehr als 26 Grad Celsius nahm die Produktivität zwischen drei und zwölf Prozent ab. Wird es noch wärmer, fällt die Konzentration immer schwerer. Doch wir haben für Sie ein paar Tipps zusammengestellt, die für Abkühlung sorgen.

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  • Rollläden oder Jalousien anbringen

    Am effektivsten ist es, die Hitze gar nicht erst ins Gebäude eindringen zu lassen. Die richtige Wahl sind daher Rollläden oder hitzeabweisende Jalousien, die außen vor den Fenstern angebracht sind und tagsüber geschlossen bleiben. Sie sollten möglichst hell, am besten silberfarben beschichtet sein, da sie so das Licht reflektieren.

    Eine Alternative sind Jalousien, die von innen Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung bieten. Allerdings: Die Hitze dringt bei dieser Lösung dennoch ins Gebäude. Ein Teil staut sich zwischen Jalousien und Fenster, um sich dann im Raum zu verteilen. Sonnenschutz von außen ist daher vorzuziehen.

  • Mittagspause für Elektrogeräte

    Computer, Drucker oder Scanner verbrauchen nicht nur viel Strom, sondern geben zudem Wärme an ihre Umgebung ab – auch im Stand-by-Modus. Werden die Geräte nicht gebraucht, sollten sie komplett ausgeschaltet werden. Gönnen Sie Ihrem PC also auch eine Mittagspause, wenn Sie nicht am Platz sind, und schalten Sie ihn ab. Steckleisten mit An- und Ausschalter trennen die Geräte zuverlässig vom Stromnetz.

  • Klimaanlagen effizient nutzen

    Steht die Entscheidung fest: „Wir brauchen eine Klimaanlage“, dann sollten Kommunen beim Kauf unbedingt auf das Energieeffizienzlabel achten, um Energie und Kosten zu sparen. Klimageräte können wahre Stromfresser sein; deswegen sollten sie so eingestellt werden, dass sie die Räume nur auf 22 Grad Celsius abkühlen.

    Übrigens: Ideal wäre es, den Strombedarf für die Raumkühlung über eine eigene Solaranlage zu erzeugen. Die Avacon Natur GmbH unterstützt Sie gerne dabei, geeignete Liegenschaften zu ermitteln und die Wirtschaftlichkeit zu berechnen. Im Pachtmodell wäre die Installation zudem ohne Eigenkapital möglich.

  • Ventilatoren geschickt einsetzen

    Ventilatoren haben zwei Effekte: Sie verteilen die Raumluft, und sie sorgen für einen leichten Zug. Dieser erleichtert es dem Körper, seine eigenen Abkühlungsmechanismen über den Schweiß auf der Haut zu nutzen. Besonders empfehlenswert sind Deckenventilatoren, da sie keinen zu starken Luftzug in Körpernähe auslösen. Denn der könnte zu gesundheitlichen Problemen wie einer versteiften Nackenmuskulatur führen. Außerdem lässt sich die Drehrichtung verändern – Deckenventilatoren können daher im Winter dazu genutzt werden, die nach oben aufsteigende Warmluft wieder nach unten zu drücken. Das spart Energie! Bei der Anschaffung sollten Sie darauf achten, dass sich die Drehrichtung per Fernbedienung ändern lässt und nicht nur über einen Schalter am Gehäuse unter der Decke.

  • Das richtige Licht

    Auch Glühlampen erzeugen unnötig Wärme. LEDs hingegen geben deutlich weniger Wärme ab und sind zudem energiesparender.

  • Was Sie und Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tun können

    Sinnvoll sind zudem Verhaltenstipps, die per Rundmail und per Aushang bekanntgegeben werden können:

    • Nur morgens lüften, wenn es noch relativ kühl ist

    • Luftige Kleidung tragen

    • Arbeitszeiten möglichst weit nach vorne verlegen

    • Leerstehende Räume nutzen, etwa von Kollegen, die im Urlaub sind. Denn mehrere Menschen in einem Zimmer verursachen selbst Wärme

    • Handgelenke kühl abspülen, eventuell unter dem Tisch die Füße in eine Wanne mit kühlem Wasser stellen

    • Auf scharfes Essen verzichten

    • Keine eiskalten Getränke zu sich nehmen – der Körper muss sie erwärmen

Avacon berät Sie auch gerne bei der Umsetzung weiterer Maßnahmen zum Energiesparen in Ihren Liegenschaften. Ein Fachmann erfasst bei einer Vor-Ort-Visite die aktuelle energetische Situation, deckt Potenziale auf und gibt Handlungsempfehlungen.

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