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Vereine: Unentbehrlich für Kommunen

Sie sind ein unentbehrlicher Schatz für Städte und Gemeinden: Vereine. Über 600.000 von ihnen prägen Deutschland – und ihre Zahl wächst stetig. Ohne Ehrenamt wäre die Vereinsarbeit dabei nicht zu realisieren. 31 Millionen Freiwillige engagieren sich bundesweit ehrenamtlich – das sind 44 Prozent der Bevölkerung.

LandFrauen Kochen mit Kindern

Vereine und Ehrenamtler stärken die soziale Gemeinschaft, sie bereichern das kulturelle, sportliche, ökologische und Bildungsangebot vor Ort. Das kommt vielfach besonders Kindern zugute. So haben die LandFrauen-Kreisverbände der Grafschaft Hoya und der Grafschaft Diepholz beispielsweise vor 18 Jahren bereits die Aktion „Kochen mit Kindern“ ins Leben gerufen. Viele niedersächsische LandFrauen-Vereine besuchen seitdem regelmäßig Grundschulen in ihrer Region. Dort machen sie Dritt- und Viertklässler beim gemeinsamen Kochen mit Grundnahrungsmitteln vertraut und vermitteln ihnen auf altersgerechte Art saisonale und ökologische Vorteile regionaler Lebensmittelerzeugung. Auf diese Weise bringen die LandFrauen auch Kindern, die die Arbeit in der Küche von zu Hause nicht gewohnt sind, grundlegendes Wissen ganz praktisch bei, das so nicht auf dem Lehrplan steht. Viele Tausend Kinder in mehr als 50 Schulen konnten bereits von der Initiative profitieren.  

Jutta Hohnholz LandFrauen Vereine Grafschaft Hoya
Jutta Hohnholz vom Kreisverband der LandFrauenvereine Grafschaft Hoya e.V. macht Grundschüler mit regionalen Lebensmitteln vertraut. © Kreisverband der LandFrauenvereine Grafschaft Hoya e.V.
„Mit der Aktion ,Kochen mit Kindern' wollen wir nicht nur Wissen vermitteln, sondern Abwechslung in den Schulalltag bringen und die Schüler alltagsnah an eine gesunde und nachhaltige Ernährung heranführen.“

Jutta Hohnholz, Vereinsvorsitzende des LandFrauen-Kreisverbands der Grafschaft Hoya

Sportvereine sind „Kitt der Gesellschaft“

Sportvereine spielen eine besondere Rolle für unsere Gesellschaft: 92.433 von ihnen gab es 2018 laut statista bundesweit, rund ein Drittel aller Deutschen ist in ihnen aktiv. „Die Sportvereine produzieren den gesellschaftlichen Kitt“, erklärte Walter Schneeloch, Vize-Präsident für Breitensport im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), dem deutschen Dachverband der Sportvereine,  in einer Rede anlässlich der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Sportämter 2015. Der Sport habe sich als eine Querschnittsaufgabe positioniert, die sich unter anderem auf Bildung, Jugendhilfe, Stadtentwicklung, Integration und Gesundheit erstrecke, so Schneeloch weiter.

Ohne Ehrenamtliche wäre die ausgeprägte Rolle des Vereinssports in Deutschland so nicht möglich. Das wird an Personen wie Thomas Rochlitz deutlich: Seit 23 Jahren schon engagiert er sich für den Hockey-Club Lüneburg e.V. Dafür wurde Rochlitz nun mit dem Niedersachsenpreis für Bürgerengagement 2018 ausgezeichnet. Mit dem Ehrenamt will er etwas zurückzugeben, was er in seiner Kindheit selbst einmal erfahren durfte. Er setzt sich deshalb besonders für den Ausbau der Jugendarbeit in dem Sportverein ein und hat so schon mehrere Generationen von Nachwuchssportlern geprägt. Neben der Mannschaftleistung ist Rochlitz beim Training besonders der soziale Zusammenhalt seiner Schützlinge wichtig.

Thomas Rochlitz
Thomas Rochlitz, Jugend-Trainer beim Hockey-Club Lüneburg © Privat
„Ich möchte den Kindern auch vermitteln, wie man gut miteinander umgeht. Das ist eine Schule fürs Leben.“

Thomas Rochlitz, Jugend-Trainer beim Hockey-Club Lüneburg

Ohne Unterstützung geht es nicht

Möglich machen die Arbeit von Sportvereinen neben Ehrenamtlichen auch finanzielle Unterstützer. Sich in diesem Bereich zu engagieren, ist auch Avacon ein großes Anliegen. So engagiert sich Avacon nicht nur für starke Vereine im Leistungsport, wie die SVG Lüneburg und die Helios GRIZZLYS Giesen aus der 1. Volleyball-Bundesliga oder den BSK Hannover-Seelze, Vize-Meister in der 1. Bundesliga der Amateur-Boxer. Auch den Breitensport und die Nachwuchsarbeit fördert Avacon. Davon profitiert beispielsweise der SSV 80 Gardelegen. Hier setzt sich Avacon unter anderem für die Sparten Fußball und Volleyball ein.

Mandy Schumacher
Mandy Schumacher, Bürgermeisterin der Hansestadt Gardelegen © Mandy Schumacher
„Unser Stadtmotto ist ,Wir für uns’ – und genau das machen die Vereine – gemeinsam etwas für andere, um aus dem Wohnort auch eine Heimat zu machen.“

Mandy Schumacher, Bürgermeisterin der Hansestadt Gardelegen

Anerkennung für Ehrenamtler

Um Vereinsarbeit und Ehrenamt weiterhin attraktiv zu machen, ist es immens wichtig, dass Bund, Länder und Kommunen dieses Engagement anerkennen und würdigen. Aus dem Grund vergibt beispielsweise die Samtgemeinde Uchte im Landkreis Nienburg/Weser eine Ehrenamtskarte. Sie bieten den Engagierten Vergünstigungen in öffentlichen Einrichtungen und bei zahlreichen Anbietern. Das reicht vom freien Eintritt in Schwimmbädern, über Vergünstigungen bei Versicherungen bis hin zu Rabatten beim Online-Shopping – und zwar in ganz Niedersachsen.

Reinhard Schmale
Reinhard Schmale, Bürgermeister Samtgemeinde Uchte @ Samtgemeinde Uchte
„Ohne Ehrenamtliche würde in vielen Bereichen in unserer Samtgemeinde eine Lücke klaffen. Mit der Ehrenamtskarte wollen wir Ihnen Danke für Ihre tolles Engagement sagen und Ihnen auch etwas zurückgeben.“

Reinhard Schmale, Bürgermeister Samtgemeinde Uchte

Chance Digitalisierung

Trotz der wachsenden Zahl an Vereinen, sehen sich diese mit etlichen Herausforderungen konfrontiert: Bürokratische Hürden haben zugenommen, Vorstandsämter sind immer schwerer zu besetzen und zwischen jüngeren und älteren Beteiligten bestehen oft unterschiedliche Vorstellungen. Für die Bewältigung dieser Aufgaben bietet die Digitalisierung große Chancen. Mit Videokonferenzen und Cloud-Lösungen ist es möglich, Arbeitsprozesse zu vereinfachen und zu verbessern. Über die sozialen Medien lassen sich Interessierte leicht ansprechen – vor allem junge Menschen, die über die traditionellen Wege nicht mehr so einfach zu erreichen sind. Zudem können digitale Anwendungen und Medien die Kommunikation zwischen jüngeren und älteren Engagierten fördern und diese stärker zusammenbringen.

Die Gründer von letsact: Ludwig Petersen und Paul Bäumler (© letsact)

Ein gutes Beispiel für den Nutzen der Digitalisierung für Ehrenamt und Vereine ist die App „letsact“. Sie bringt nach dem Prinzip der bekannten Dating-Plattform „Tinder“ Freiwillige und Vereine zusammen. Denn zahlreiche Vereine investieren viel Zeit und Aufwand in die Suche nach Helfern, Freiwillige hingegen finden oft nicht so einfach eine passende Stelle, wo sie sich einbringen können. Letsact sammelt Projekte von Non-Profit-Organisationen und Vereinen, die Unterstützer suchen. Aus dem Angebot können sich Letztere die passende Tätigkeit heraussuchen und mit nur einem Klick den Kontakt zur entsprechenden Organisation herstellen. Nach einer Pilotphase in München expandiert die App der 19 und 20 Jahre alten Gründer Ludwig Petersen und Paul Bäumler inzwischen nach Berlin, Hamburg, Köln, Stuttgart, Düsseldorf und Frankfurt.