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Immer mehr Bienenschutzprojekte in Kommunen

In vielen Städten und Gemeinden gibt es Initiativen, die zum Bienenschutz beitragen. Schulen, Kindergärten, Vereine oder andere Einrichtungen, die ein eigenes Bienenschutzprojekt starten möchten, finden kompetente Ansprechpartner zum Beispiel beim Bildungswerk Kronsberghof in Hannover, bei der Agrarmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt oder bei dem bundesweit organisierten Verein Mellifera. Kommunen können auch in ihren Grünflächen viel für Bienen und andere Insekten tun – und das sogar ohne finanziellen Mehraufwand. Denn weniger mähen heißt auch Geld sparen.

Ohne Bienen gäbe es keinen Honig. Und nicht nur das. Ohne Bienen gäbe es auch keine Äpfel, Birnen oder Pflaumen. Denn Bienen sind die besten Blütenbestäuber der Tierwelt. Dies ist wohl eine der einfachsten Erklärungen, um die Bedeutung des Bienenschutzes zu verdeutlichen. Doch das Thema Bienenschutz ist weitaus komplexer. Um es Kindern und Jugendlichen verständlich zu machen, bieten sich konkrete Bienenprojekte an. Pädagogen können sich beim Aufbau eines neuen Projektes Unterstützung von Fachleuten holen.

Kinder produzieren selber Honig

Das gemeinnützige Bildungswerk Kronsberghof hat unter www.bienenschulen.de ein Netzwerk geschaffen, das sich speziell um Projekte in Niedersachsen kümmert. Ein Beispiel ist die Freie Waldorfschule in Wennigsen-Sorsum. In dem dortigen Projekt starteten Schüler im Frühjahr 2016 mit dem Eigenbau eines Bienenkastens, der im Mai desselben Jahres von einem kleinen Bienenschwarm bezogen wurde. In den folgenden Monaten hatten die Schüler die Möglichkeit, das Bienenvolk zu beobachten und ihren ersten Honig zu ernten. Ähnliche Bienenprojekte haben das Erich-Kästner-Gymnasium in Laatzen, die Ernst-Reiter-Schule in Pattensen und der Verein „Kinder am Sonnenkamp“ in Sarstedt gestartet. Auch hier lernen Kinder und Jugendliche mit Begleitung eines Pädagogen und eines Imkers, wie man Honig herstellt. Zudem bietet das Bildungswerk Unterrichtsmaterialien und Fortbildungen zum Thema Bienenpädagogik. An der Ernst-Reuter-Schule haben in diesem Jahr sogar vier Lehrer an einer von der Bingo Umweltstiftung geförderten Fortbildung des Bildungswerks Kronsberghof teilgenommen. Ziel ist es, an der Integrativen Gesamtschule gleich mehrere Projekte zu starten. Im Frühling haben die Schüler bereits einige Saatstreifen für die Bienen angelegt. Die Imkerprojekte laufen in Zusammenarbeit mit dem Imkerverein Pattensen.

Karen Lau, Referentin des Bildungswerks Kronsberghof
Karen Lau, Referentin des Bildungswerks Kronsberghof
„Unser Fokus liegt auf dem pädagogischen Imkern, nicht auf der Ertragsorientierung. Es geht uns darum, jungen Menschen die Natur näher zu bringen, und das über die Biene.“

Karen Lau, Referentin des Bildungswerks Kronsberghof

Neben dem Bildungswerk Kronsberghof gilt auch der Verein Mellifera als gute Adresse für Ratsuchende. Der bundesweit in Regionalgruppen organsierte Verein ist Träger der Initiative „Bienen machen Schule“. Ziel der Initiative ist ebenfalls, Pädagogen und Imker zusammenzubringen, die neue Schulprojekte starten wollen. Lokale Initiativen aus Sachsen-Anhalt können sich auch an die Agrarmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt wenden. Schulen können sich dort für eine Schulimker-Grundausstattung bewerben. Die Gruppen werden dann von einem erfahrenen Imker begleitet.

Grünflächen sollen blühen

Bienen brauchen blühende Wiesen, Sträucher und Bäume, damit sie genug Nahrung finden. Vielerorts sind die Lebensbedingungen jedoch mangelhaft. Es fehlt ein reichhaltiges Angebot an unterschiedlichen blühenden Pflanzen. Wildbienen benötigen zudem Nistmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe der Nektar- und Pollenquellen. Das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium gibt in einem Leitfaden mit dem Titel „Bienen brauchen Blütenvielfalt – mach mit!“ konkrete Tipps, wie Kommunen die Lebensbedingungen von Bienen verbessern können. Viele Maßnahmen kosten noch nicht mal etwas – einige sparen sogar öffentliche Gelder. So sollten etwa Straßenränder und Wegraine nicht zu oft gemäht werden, damit die Pflanzen eine Chance haben zu blühen. Zudem sollten auch andere Grünflächen wie Parkanlagen – zumindest teilweise – „extensiver“ gemäht werden, also auch seltener. Dann, so der Leitfaden, stelle sich die Vielfalt von Pflanzenarten ganz von alleine ein. Große Potenziale für den Bienenschutz haben zudem Friedhöfe und Brachflächen.

Was können Kommunen sonst noch tun? Lesen Sie dazu unsere Themenseite „Wie Umweltschutz in Kommunen gelingt“. Dort berichten wir auch über unseren Avacon-Mitarbeiter Rene Karwath. Die Bienenstöcke des Hobby-Imkers sind auf Avacon-Gelände angesiedelt. Seit April 2018 wohnen drei Bienenvölker am Umspannwerk Wasserleben der Gemeinde Nordharz im Landkreis Harz und zwei am nahegelegenen Avacon-Betriebsstandort in der Stadt Salzgitter.

Jetzt sind Sie gefragt

Welche Maßnahmen zum Bienenschutz wurden in Ihrer Kommune ergriffen? Senden Sie uns ein konkretes Beispiel aus Ihrer Stadt oder Gemeinde: kommuneplus@avacon.de

Wir berichten in einer der Folgeausgaben darüber.

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