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Fehlersuche aus der Luft – Drohneneinsatz bei Avacon

Stromleitungen unterliegen einer ständigen Belastung durch Witterung und andere äußere Einflüsse. Eine regelmäßige Inspektion ist daher unumgänglich. Allerdings kann im Schadensfall mit herkömmlichen Methoden viel Zeit bei der Ursachenfindung verlorengehen. Mit einer neuen Multicopter-Generation lassen sich viele Schäden, zum Beispiel nach Blitzeinschlägen oder Stromausfällen, recht unkompliziert von oben ermitteln: Effizient, ohne Gefahr für das Personal und ohne Abschaltung der Trassen.

Avacon Mitarbeiter beim Drohnenflug

Der Stempel auf dem bestandenen „Drohnenführerschein“ ist noch nicht getrocknet, da stehen Christian Pohl, Roman Müller und Michel Cordes auch schon auf einem Feld bei Salzgitter.

Roman Müller und Michel Cordes, beide neu als Freileitungsmonteure bei DWL-N eingesetzt, richten ihre Blicke wechselweise auf den Copter und die nahe Freileitung. Sie haben heute eine echte Premiere: Sie starten den ersten Avacon-Copter, der zukünftig die Kontrolle von Hochspannungsfreileitungen übernehmen soll.

Mit einem leisen Surren schwebt das Fluggerät zum Mast, geht dann hoch und fertigt Fotoaufnahmen an. Der Start ist damit geglückt! Christian Pohl vom Team Prozesssteuerung (DGP) hat die Drohne beschafft und ist zufrieden mit deren Handhabung:

„Ich bin überzeugt, dass wir mit zunehmender Routine auch mehr Sicherheit bekommen. Den Kenntnisnachweis haben wir erst letzte Woche bei der DEKRA Aviation in Heilbronn gemacht. Die Geräte wiegen über zwei Kilo, dieses Exemplar knapp fünf, und seit kurzem ist für ihre Bedienung ein Führerschein nötig.“

Für die Flugvorbereitungen sind Checklisten ein gutes Hilfsmittel. Denn bevor die Drohne abheben kann, müssen beispielsweise Abstände zu Flughäfen und militärischen Gebieten auf speziellen Luftraumkarten kontrolliert werden. Auch bei angrenzenden Naturschutzgebieten ist Vorsicht geboten. Sie dürfen nicht überflogen werden. Darüber hinaus muss die vorgeschriebene Entfernung zu Wohngebieten, Bundesfern- und Wasserstraßen eingehalten werden. Weitere wichtige Punkte auf der Checkliste sind der Ladestatus der Akkus, das Überprüfen der Funkverbindung  und die Witterungsbedingungen.

Copter im Feldversuch

Der Copter wurde von Avacon für Leitungskontrollen angeschafft und wird zunächst in einem Feldversuch getestet, ob er die gesteckten Ziele auch erreichen kann. Verläuft die Pilotphase erfolgreich, ist der Einsatz von weiteren Geräten als Standardhilfsmittel für Leitungskontrollen nicht ausgeschlossen. Dafür wird im nächsten Jahr ein Innovationsprojekt im Bereich Netztechnik gestartet.

Doch nicht nur Stromleitungen soll der Copter zukünftig inspizieren, auch Gebäude von Gasdruckregelanlagen und Gasbrückenleitungen stehen auf dem Programm.

„Außerdem lassen sich auch Luftaufnahmen erstellen, die als Planungsgrundlage für Umspannwerkserneuerungen dienen sollen.“

Christian Pohl, Team Prozesssteuerung (DGP)

Das kleine Wunder der Technik, eine Matrice 200 von dem Hersteller DJI, garantiert eine präzise und zuverlässige Inspektion der Leitungen. Selbst Windgeschwindigkeiten bis zu 12 Meter pro Sekunde und leichten Regen hält das Gerät aus. Außerdem kann es allein bis zu sieben Kilometer weit fliegen, hält 38 Minuten mit einem Akkusatz durch und weicht selbstständig Hindernissen aus.

„Selbst da, wo Menschen an ihre Grenzen kommen, bei Temperaturen zwischen -20 und 45 Grad Celsius, beweist der Copter noch seine Leistungsfähigkeit und arbeitet millimetergenau.“

Christian Pohl, Team Prozesssteuerung (DGP)