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Vorreiter für grüne Mobilität

Im Einsatz für die E-Mobilität (v. li.): Osterwiecks Bürgermeisterin Ingeborg Wagenführ, Wirtschaftsförderer Peter Eisemann, Avacon-Kommunalreferentin Antje Klimek und Pressesprecher Ralph Montag am VW e-up!, der seit knapp einem Jahr in der Stadt unterwegs ist.

Elektrofahrzeuge, die Strom aus Erneuerbaren Energien tanken, ermöglichen umweltfreundliche Verkehrskonzepte. Damit sich diese durchsetzen und weitere Lösungen auf den Weg gebracht werden, sind Kommunen gefragt.

Im Frühjahr meldete das Umweltbundesamt, dass sich die Emissionen im gesamten Energiebereich zwar gesenkt, aber im Verkehrssektor erhöht haben. Sie sind 2017 im Vorjahresvergleich um 3,8 Millionen Tonnen, sprich 2,3 Prozent gestiegen. Neue Verkehrskonzepte sind gefragt. Es geht darum, das Klima zu schützen, die Energiewende voranzutreiben und die Lebensqualität in den Kommunen in puncto Abgas-, Feinstaub- und Lärmbelastungen zu verbessern. Eine Lösung sind Elektrofahrzeuge, die mit Strom aus erneuerbaren Quellen fahren. Sie befinden sich auf dem Vormarsch, allerdings reicht ihre Zahl nicht an das von der vorherigen Bundesregierung formulierte Ziel von einer Million E-Mobilen bis 2020 auf Deutschlands Straßen heran: Am 1. Januar 2018 gab es laut Kraftfahrt-Bundesamt etwa 54.000 zugelassene Elektro-Pkw.

Neue Mobilitätskonzepte vorleben

Gefragt sind Vorreiter, die Vertrauen in die Technik vermitteln und mithelfen, eine bedarfsgerechte Infrastruktur bereitzustellen. Hier kommt den Kommunen eine Schlüsselrolle zu: Als Trendsetter können sie etwa Teile des eigenen Fuhrparks oder den ÖPNV umstellen und in Ladesäulen investieren. Und: Wer neuen Konzepten rund um die Elektromobilität aufgeschlossen begegnet, prägt zudem ein positives Bild. Einige Kommunen im Verteilnetzgebiet von Avacon setzen sich bereits dafür ein.

Bei der Inbetriebnahme der Schnellladesäule in Schellerten dabei: Norbert Siegel, Geschäftsführer NHL, Avacon-Kommunalreferent Harald Schliestedt und Axel Witte, Bürgermeister von Schellerten (v. li.). © Joachim Lührs/ JOPRI-Foto

Budget für den Klimaschutz reserviert

Ein Vorreiter für die Elektromobilität ist die Netzgesellschaft Hildesheimer Land (NHL). Sie plant, in jeder ihrer acht Mitgliedskommunen eine Schnellladesäule mit einer Leistung von 50 kW Gleich- und 22 kW Wechselstrom installieren zu lassen. Mit 50 kW kann man, abhängig vom Fahrzeugtyp, rund 80 Prozent der Batterie in 30 Minuten aufladen. Mitgliedskommunen der Netzgesellschaft Hildesheimer Land sind die Stadt Bockenem und die Gemeinden Algermissen, Giesen, Harsum, Holle, Nordstemmen, Schellerten und Söhlde.

„Wir wollen mit dem Projekt unter anderem Bedenken hinsichtlich der Reichweiten von E-Mobilen begegnen, die häufig emotionaler Natur sind. Um das Angebot zur E-Mobilität abzurunden, lag es nah, auch die Ladeinfrastruktur zu ergänzen.“

Norbert Siegel, Geschäftsführer NHL

Die NHL, an der auch Avacon beteiligt ist, hat ein eigenes Budget für den Klimaschutz reserviert: Über Sponsoringverträge konnten damit E-Fahrzeuge für die Mitgliedsgemeinden zu fast 100 Prozent finanziert werden. Von den 305.000 Euro, die die NHL in das Projekt investiert, werden rund 120.000 Euro über Bundes-Fördermittel zum Ausbau der Elektromobilität gefördert. Die erste Ladesäule nahm Ende April in Schellerten ihren Betrieb auf.

„Damit bringen wir die Ladeinfrastruktur in den vorwiegend ländlich geprägten Teilen des Landkreises Hildesheim deutlich voran – auch hinsichtlich der sehr kurzen Ladezeiten. Ich bin davon überzeugt: Elektromobilität ist die Zukunft.“

Axel Witte, Bürgermeister der Gemeinde und Verwaltungsratsvorsitzender der Energieversorgung Hildesheimer Land

Stolz auf die zweite Ladesäule in der Stadt: Hermann Karnebogen von der Avacon, Bassums Bürgermeister Christian Porsch, PPG-Plan-Geschäftsführer Heino Knief, Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, SPD-Ratsfrau Luzia Moldenhauer und PPG-Plan-Geschäftsführer Söhnke Schierloh (v. li.). © Kreykenbohm

Menschen erreichen und begeistern

Ein weiteres Beispiel für eine Kommune, die sich für E-Mobilität einsetzt, ist Bassum. Die Stadt im Landkreis Diepholz wartet neuerdings mit einer zweiten Ladesäule auf, die Ladekabel für drei verschiedene Autotypen bietet. Mit Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies hat sie einen prominenten „Paten“.  

„Ohne ausreichende Infrastruktur lassen sich die Menschen schlecht motivieren, in die Elektromobilität zu investieren. Und dass man an unseren Ladesäulen Strom erhält, der hier vor Ort mit Windkraft produziert wurde, hat Symbolkraft.“

Christian Porsch, Bürgermeister Bassum

Auch die Einheitsgemeinde Stadt Osterwieck setzt auf den alternativen Antrieb.

So fährt Bürgermeisterin Ingeborg Wagenführ bei innerstädtischen Zielen mit einem E-Bike und im Energieberatungszentrum gegenüber vom Rathaus können Interessierte sowie Touristen E-Fahrräder ausleihen. Seit knapp einem Jahr ist die Kleinstadt im Landkreis Harz zudem bei Dienstfahrten der Stadtverwaltung mit einem VW e-up! unterwegs. Geladen wird das Fahrzeug an einer kompakten Wandladestation, einer sogenannten Wallbox. Die Erfahrungen mit dem E-Auto sind positiv.

„Dadurch, dass wir das Avacon-Förderprogramm nutzen konnten, war die Entscheidung für das Elektromobil am Ende eine ökonomische. Wenn die Kommunen die Elektromobilität nicht vorantreiben, wer denn dann?“

Peter Eisemann, Wirtschaftsförderer

 

Avacon bietet ein ganzheitliches Konzept zur Elektromobilität – auch für den ländlichen Raum. Das Förderprogramm für kommunale E-Autos ist Teil davon.

Nachgefragt!

Dr. Johannes Schmiesing, Leiter Netzentwicklung Strom, Avacon Netz GmbH © Joachim Lührs/ JOPRI-Foto

Es war mal die Rede von einer Million Elektromobilen, die bis 2020 auf unseren Straßen fahren sollen: Wenn dem so wäre, würden dann unsere Netze zusammenbrechen?

Ganz klar – nein. Es würde bedeuten, dass etwa jeder 40. Wagen ein Elektromobil wäre. Aus unserer Sicht als Netzbetreiber ist das eine sehr geringe Durchdringung. Und wenn sich punktuell Fragestellungen ergeben, finden wir sicher individuelle Lösungen.

Wie begegnet Avacon der Verkehrswende?

Wir stellen uns langfristig auf eine Durchdringung von rund 60 Prozent Elektromobilität im Netz ein. Für unsere Prognosen gehen wir von einer positiven Entwicklung aus. Das bedeutet konkret: Wenn für Leitungen oder Transformatoren im Bestandsnetz Instandhaltungsarbeiten anstehen, erhöhen wir gegebenenfalls die Kabelquerschnitte oder rüsten die Ortsnetzstationen entsprechend aus. Regelbare Ortsnetztransformatoren – kurz RONTs – sind dabei eine wesentliche Komponente.

Was macht diese Transformatoren aus?

Mit den RONTs haben wir eine Technik entwickelt, um die Spannung im Netz gleichmäßig zu halten – ganz automatisch und ohne teure Baumaßnahmen.

Mehr Infos zu Regelbaren Ortsnetztransformatoren, kurz RONT