Außen kalt und innen ganz heiß
Praxisunterricht: Begeisterte Schüler in Syke produzieren Wärme mit einem Biomeiler.
Von außen wirkt er unspektakulär, der neue Biomeiler, den Neunt- und Zehntklässler der Syker Ganztagsschule 2001 (GTS) im Landkreis Diepholz auf dem Bauhof betreiben und untersuchen. Oberflächlich betrachtet sinkt der große Haufen aus Hackschnitzeln immer mehr in sich zusammen. Spannend ist, was sich im Innern abspielt: Dort sorgen Milliarden von Mikroorganismen dafür, dass die Hackschnitzel verrotten. Dabei entsteht sowohl Biogas als auch Hitze.
Praxisnaher Energie-Unterricht
Seit 2014 läuft nun das besondere Schulprojekt an der GTS. Zu Beginn waren es jedoch andere Dimensionen – da war das Objekt der Untersuchung nur einen Kubikmeter groß. Der 2016 in Betrieb genommene Biomeiler auf dem Bauhof misst dagegen 23 Kubikmeter. „Forschendes Lernen“ heißt das didaktische Konzept, bei dem die Schüler in naturwissenschaftlichen Fächern durch Beobachten, Mitdenken und Ausprobieren zu Ergebnissen kommen.
„Ein tolles Projekt! So werden Schüler für den Klimaschutz sensibilisiert“, schwärmt Sykes Bürgermeisterin Suse Laue. „Da stehen zum einen engagierte Lehrer dahinter und zum anderen sowohl die Stadt als auch Avacon als Sponsor. Alle zusammen machen das spannende Biomeiler-Unterfangen in solchen Dimensionen möglich.“
Die Neunt- und Zehntklässler haben Partner vor Ort: Die AbfallWirtschaftsGesellschaft (AWG) in Bassum stellt die Hackschnitzel zur Verfügung und die neben dem Bauhof ansässige Gärtnerei Meyer nutzt die gewonnene Wärme für ihre Gewächshäuser.
Inspiration für junge Forscher
Ein noch größerer Fan des Biomeilers als die Bürgermeisterin ist der 14-jährige GTS-Schüler Heinz Jordan. Beim Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ in Emden erreichte er in der Kategorie Technik den ersten Platz – mit seinem Beitrag „Datenerhebung und -auswertung vom Biomeilerverhalten während der Umwandlung von Holz zu Humus“.