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Freizeitangebote in Kommunen

Freizeitangebote bereichern das Leben. Mit frischen Ideen können Städte und Gemeinden für Unterhaltung und Freizeitspaß sorgen.

Herausforderung Demografie

Der demografische Wandel lässt sich nicht leugnen. Deutschland wird in manchen Bereichen vielfältiger und – angesichts niedriger Geburtenzahlen – kaum jünger. „Weniger, älter, bunter“ fassen manche Statistiker diese Entwicklung zusammen. Urbanisierung meint einen Trend in Richtung Großstädte, oft zulasten ländlicher Regionen. Das hat Folgen für Arbeit und Freizeit, für Wohnen und Leben. Wenn Schulklassen kleiner und Kinderkrippen leerer werden, gefährdet dies mittelfristig ihren Bestand. Und am Ende müssen schon die Kleinsten mit dem Bus oder Auto zur nächsten Einrichtung gefahren werden.

Lebensqualität erhalten

Viele Städte und Gemeinden klagen über finanzielle Nöte. Darunter leiden oft Sport- und Freizeitangebote: So muss etwa das eine oder andere Schwimmbad oder manche öffentliche Bibliothek ihr Angebot einschränken. Mit dem Wegfall von Kultur- und Freizeitangeboten schwindet die Vielfalt des gesellschaftlichen Lebens und damit geht auch ein Stück Lebensqualität verloren.

Kommunen haben jedoch verschiedene Möglichkeiten, neue Angebote zu schaffen, bereits bestehende aufzuwerten und für ihre Bürger bekannter zu machen. Ob Kulturangebote wie Lesungen oder Sportangebote – wer breiten Bevölkerungsgruppen etwas bieten will, braucht Ideen, muss Freiwillige mobilisieren und, wann immer möglich, verfügbare materielle Ressourcen „anzapfen“. 

Partner einbeziehen

In Kommunen gibt es meist schon zahlreiche Netzwerke. Bündelt man diese zu einem großen Ganzen, können davon noch mehr Menschen profitieren. Gemeinsam an einem Strang zu ziehen, heißt die Devise.

Großen Einsatz zeigen etwa Kirchen, Vereine und andere Initiativen. Sie leisten in vielen Bereichen eine unersetzliche Basisarbeit, sind gut vernetzt und engagieren sich meist schon seit vielen Jahren. Fast immer unentgeltlich bringen die meist ehrenamtlichen Mitarbeiter Kindern das Schwimmen bei, geben Nachhilfe, organisieren Kostümfeste, spielen Theater in einer Senioreneinrichtung, bringen den Karneval in Schwung, und und und.

Freizeitangebote verschiedener Ausprägung sind zudem ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor für eine Kommune. Dem Einzelhandel und der Gastronomie bringen Einheimische wie auswärtige Gäste bei Veranstaltungen Geld in die Kassen. Daher ist es für lokale Akteure meist von Interesse, Events in den Kommunen zu unterstützen.

Partner zu finden und sich zu vernetzen kann überaus fruchtbar für Kommunen sein.

Mit diesen Ideen gehen Kommunen voran

Im Verteilnetzgebiet von Avacon haben einige Kommunen Möglichkeiten und Wege gefunden, ihr Freizeitangebot breiter aufzustellen. Avacon unterstützt dabei als regionaler Partner.

Nachfolgend stellen wir hier mit den „Blauen Flügeln“ aus Syke im Landkreis Diepholz, dem Bodefest im Juni in Oschersleben im Landkreis Börde und dem „Wolfshäger Taler“ des Fremdenverkehrsvereins im Luftkurort Wolfshagen im Harz einige aktuelle Beispiele aus unserer Region vor.

Lutz E. Felsmann (li.) und Ortsbürgermeister Peter Jahnke präsentieren die "Blauen Flügel" (© Jantje Ehlers / Kreiszeitung Syke)

Eine Idee bekommt blaue Flügel in Syke

Wie man eine ungewöhnliche Idee spannend inszeniert, zeigt die im Norden des Landkreises Diepholz gelegene Stadt Syke mit der Aktion „Blaue Flügel“. Kultur lockt Gäste an und macht die Stadt lebendig.

„Viele Kommunen sind mit dem Problem konfrontiert, dass die Innenstädte immer trostloser werden und Geschäfte verschwinden. Mit der Aktion „Blaue Flügel“ wollen wir dieser Entwicklung etwas entgegensetzen. Die Idee dahinter ist, durch ein Kulturprojekt die Syker Innenstadt wieder zu beleben. Syke soll wieder ins Gespräch kommen.“

Peter Jahnke, Ortsbürgermeister von Syke

Mit Hilfe von Avacon wird einer der "Blauen Flügel" angebracht.

Für die Aktion wählten die Organisatoren mehrere blaue Objekte und viele Plätze im Stadtgebiet aus. An bislang 42 Orten in der Innenstadt, darunter auch der Avacon-Standort, brachten sie blaue Flügel an, eventuell kommen noch weitere hinzu. Gestaltet hat die Flügel mit Lutz E. Felsmann ein Künstler aus der Region, ein Syker Unternehmen hat sie produziert. Beim Anbringen der Flügel unterstützten Eileen Schöne vom Avacon-Kommunalmanagement und Peter Kinder, Monteur bei Avacon in Syke, die Stadt. Auch Vereine, Schulen und Privatleute sind an der Aktion beteiligt. Damit sind die „Blauen Flügel“ ein gutes Beispiel für die Zusammenarbeit verschiedener lokaler Partner.

Zwei Wochen lang, beginnend am 26. Mai 2018, finden Musikveranstaltungen, Ausstellungen und Aktionen statt – im Konzertsaal, im Freien, sogar am Bahnhof. Jeder Flügel erhält einen QR-Code, der auf besondere Punkte hinweist oder über geschichtliche Ereignisse informiert.

Durch die Aktion soll aber auch Begegnung stattfinden, die nachhaltig wirkt.

„Flügel sind ein Symbol für das Überwinden von Grenzen – das ein wichtiger Gedanke.“

Peter Jahnke, Ortsbürgermeister von Syke

Entenrennen beim Bodefest (© Stadt Oschersleben (Bode))

Oscherslebens festlicher Jahreshöhepunkt

Mit dem Bodefest hat die Stadt Oschersleben (Bode) im Landkreis Börde einen jährlichen Höhepunkt im Feierkalender geschaffen. Bereits seit 1984 findet das Fest jedes Jahr statt – 2018 pünktlich zum kalendarischen Sommeranfang vom 22. bis zum 24. Juni. 

„Viele Menschen freuen sich auf Höhepunkte im Jahr. Insbesondere im ländlichen Raum sind zum Beispiel Volks- oder Schützenfeste identitätsstiftend. Hier in Oschersleben haben wir eine nicht immer einfache Zwischengröße – nicht mehr Dorf aber auch nicht Großstadt – mit den entsprechenden Publikumszahlen. Dennoch bin ich überzeugt, dass ein Stadtfest wie unser Bodefest die Menschen lockt, sich zu beteiligen. Es ist ja in der Tat wichtig, dass die Menschen sich einbringen, um das Fest gelingen zu lassen.“

Benjamin Kanngießer, Bürgermeister der Stadt Oschersleben (Bode)

Mit einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm und kulinarischen Leckereien lockt das Bodefest zahlreiche Einheimische und Besucher in die Stadt am gleichnamigen Fluss. 2018 widmet das Bodefest unter anderem einen ganzen Nachmittag dem 150-jährigen Bestehen der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr. Geplant ist ein großer Festumzug mit Feuerwehrfahrzeugen aus verschiedenen Jahrzehnten. Auch auf dem Wasser wird ein abwechslungsreiches Programm geboten: Während beim Boderennen bunte Schiffe über den Fluss schippern, werden beim Entenrennen wie bereits in den vergangenen Jahren 1.000 Enten auf das Wasser geschickt.

Wolfshäger Taler (© Fremdenverkehrsverein Wolfshagen im Harz e.V.)

Wolfshagen in neuem Glanz

Der Luftkurort Wolfshagen im Harz, ein Ortsteil von Langelsheim im Landkreis Goslar, legt eine eigene Währung auf. Beinahe jedenfalls: Gewerbetreibende und Gastronomie haben eine freiwillige Abgabe vereinbart, die dem Bürgerverein zugute kommt. Marco Osmialowski, erster Vorsitzender des Fremdenverkehrsvereins Wolfshagen im Harz e.V., denkt zum Beispiel an 10 Cent je Latte Macchiato. Den Spendern stellt der Bürgerverein eine Bescheinigung aus. Mit dem Geld kann der Verein Aktivitäten anpacken, die den Ort verschönern. Jetzt müssen nur noch möglichst viele mitmachen. Das Projekt startet am 1. Juni 2018. 

Im Auftrag von Avacon gestaltete Trafostation in Wolfshagen, Tölletal.

Was man mit den „Wolfshäger Talern“ als erstes anstellt, steht schon fest: Nach dem Vorbild der Kunst an Trafostationen, durch die Avacon bereits seit mehreren Jahren Trafohäuschen im Verteilnetzgebiet und auch in Wolfshagen optisch aufwertet, sollen zehn graue Stromkästen zu Hinguckern gestaltet werden und das Ortsbild verschönern. Avacon hat bereits zugestimmt.

Engagement steckt an

Wer sich engagiert, steckt oft andere an. Kommunen sollten ihre Mittel gezielt dort investieren, wo sie andere zum Mitmachen motivieren können, zum Beispiel Vereine und lokale Initiativen. Aber auch das Stadtmarketing kann ein Partner sein. Letztlich können alle Mitglieder der kommunalen Gemeinschaft mit ihren Ideen und Kontakten viel dazu beitragen, ein Ereignis außergewöhnlich zu machen. Jenseits aller Sehenswürdigkeiten und Denkmäler macht gerade die lebendige Aktion der Bürger eine Kommune bekannt.

Wer macht mit?

Für Freizeitangebote in Kommunen gibt es hier und da auch überregionale Fördermöglichkeiten: So etwa für Jugendaustausch und Schulpartnerschaften, für Erhalt und Pflege des Kulturerbes und vieles andere mehr, das mit demografischer Entwicklung und sozialem Zusammenhalt zu tun hat. Es kommt darauf an, die geeigneten Fördertöpfe aufzuspüren. Wer Fördergelder für eigene Projekte akquirieren will, kann viel von Vorbildern anderer Gemeinden aus anderen Bundesländern lernen.

Die lokale Wirtschaft hat oftmals Interesse, ein Angebot zu unterstützen. Die in der Region ansässigen Unternehmen identifizieren sich mit der Region und werden durch ihr Engagement bei Veranstaltungen vor Ort sichtbar. Zudem profitieren die Mitarbeiter der Unternehmen, die in der Region leben, von einem vielfältigen Freizeitangebot vor Ort. Letztlich trägt dies dazu bei, die Zukunft im ländlichen Raum zu gestalten und auch ein Stück weit zu sichern.