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Smarte Zähler für intelligente Netze

Avacon ist auf dem Weg in die Energiezukunft: In einem Pilotprojekt tauscht der Netzbetreiber bestehende Gas- und Stromzähler gegen moderne Messeinrichtungen mit einem Kommunikationsmodul aus.

Der starke Zuwachs Erneuerbarer Energien, die naturgemäß je nach Wind und Sonneneinstrahlung schwanken, verlangt nach einem Stromnetz, das diese Schwankungen ausgleichen kann. Hier kommen intelligente Messsysteme ins Spiel: Sie erfassen kontinuierlich den Energieverbrauch, etwa der Spül- und Waschmaschine, oder die Erzeugung, zum Beispiel einer Photovoltaikanlage auf dem Dach. So tragen sie dazu bei, die Schwankungen besser auszugleichen und so die Versorgungssicherheit aufrechtzuerhalten. Nach einem Gesetzesentwurf der Bundesregierung zur Digitalisierung der Energiewende sollen die Netzbetreiber ab 2017 smarte Zähler und intelligente Messsysteme flächendeckend einbauen. Doch deren Einrichtung und Vernetzung ist für alle Beteiligten eine große Herausforderung, vor allem für die Netzbetreiber. Die E.ON-Netzgesellschaften führen zur Vorbereitung auf die gesetzlich vorgesehene Einführung im Rahmen des Pilotprojekts „EniM“ (Einbau intelligenter Messsysteme) bereits die ersten Zählerwechsel durch. So wollen sie Erfahrungen mit dem Einsatz von intelligenten Messsystemen sammeln.

EniM-Projekt

Der Einbau intelligenter Messsysteme auf Fehmarn sowie in den Regionen um Oschersleben und Schöningen ist der Beginn einer Reihe von Pilotprojekten der E.ON-Netzgesellschaften. Diese dienen dazu, Erfahrungen zu sammeln, um auf den ab 2017 gesetzlich vorgeschriebenen Einsatz intelligenter Messsysteme bei Energieverbrauchern und Energieerzeugern optimal vorbereitet zu sein.

Digimondo

Das Hamburger E.ON Start-up digimondo nutzt die Datenkommunikation über verschiedene Antennen und Sensoren, um durch digitale, kostengünstige und smarte Anwendungen auch bei Stromverbräuchen unter 6.000 kWh für höhere Lebensqualität zu sorgen. „In Gehrden bei Hannover wurden die kommunalen Stromzähler mit Sensoren versehen, sodass dort das aufwändige Ablesen entfällt“, so Cord Mittendorf, Bürgermeister von Gehrden. Wir berichten in einer späteren Ausgabe der kommunal.info ausführlich über das Projekt.

Pilotregion Oschersleben und Schöningen

Auch im Avacon-Netzgebiet wird das Pilotprojekt angegangen. „Insgesamt werden in den Betriebsbereichen Oschersleben und Schöningen 500 intelligente Messsysteme verbaut – hauptsächlich bei Stromverbrauchern mit einem Jahresverbrauch von mindestens 6.000 kWh und Einspeisern. Darüber hinaus sollen in der Pilotregion insgesamt 250 Gaszähler installiert und in intelligente Messsysteme integriert werden“, erklärt Michael Palm, Pilotprojektleiter bei Avacon. Dabei eignen sich die Pilotregionen im Avacon-Netzgebiet besonders gut für das Austesten der intelligenten Zähler: Beide Teile grenzen unmittelbar aneinander und gehören zum Netzgebiet der Avacon AG. Sie unterscheiden sich aber historisch bedingt in einzelnen Ausprägungen.

Datenströme über das Stromnetz

Ein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Datenkommunikation über die Stromnetze. Die Powerline-Technologie, auch PLC genannt, leitet die Daten an die nächste Ortsnetzstation und von dort per Mobilfunk weiter. Ein kleinerer Teil der intelligenten Messsysteme kommuniziert die Daten auch direkt vom Pilotteilnehmer über das öffentliche Mobilfunknetz. Mögliche Bedenken bezüglich der Datensicherheit kann Michael Palm entkräften, denn „die Kommunikation erfüllt selbstverständlich die strengen Anforderungen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Die Verschlüsselung der Daten ist sicherer als die, die bei einem Bankautomaten verwendet wird.“

Echtzeit-Einblick in den Energieverbrauch

Bevor das Pilotprojekt auf die Teilnehmer in der Region Oschersleben und Schöningen ausgeweitet wird, testen insgesamt 30 Avacon-Mitarbeiter schon einmal vor. Eine Projektteilnehmerin, in deren Zuhause das intelligente Messsystem bereits Ende 2015 installiert wurde, ist Anett Johanson. Sie arbeitet im Avacon-Kommunalmanagement und ist gleichzeitig Ortsbürgermeisterin von Schwanefeld, einem Ortsteil von Oebisfelde-Weferlingen. „Der Zähler übermittelt dem Netzbetreiber die Verbrauchsdaten, sodass keine Ablesung vor Ort mehr notwendig ist­ und­ wir selbst­ auch­ nicht­ mehr­ den­ Zählerstand ­ablesen­ müssen.­ Mit­ dem ­neuen ­Messsystem­­ habe ­ich­ nun ­jederzeit ­die Kontrolle ­über ­­meinen ­Verbrauch.“­

Anett­ Johanson ­ist ­gespannt, ­ob ­sich ­ihr­ Verbrauchsverhalten­ durch ­das­ Bewusst­sein­ ändern ­wird. ­„Zum­ Beispiel­ achte ­ich ­nun­ vermehrt ­darauf, ­dass ­ich ­elektrische ­Geräte­ nicht ­unnötig auf­ Stand­by ­lasse“, ­erzählt­ sie.­ Der­ Einfluss ­ihres ­smarten­ Zählers ­zeigt ­ein­ weiteres­ Ziel ­auf,­ das­ die­ ­Bundesregierung neben ­der ­besseren ­­Integration­ der­ Erneuerbaren ­Energien ­durch ­den­ Smart-­Meter-­­Einbau ­erreichen­ will:­ das Energie­sparen ­und­ die­ Reduzie­rung ­des­ kos­tenintensiven­ Netzausbaus.­ Das­ wird­ zusätzlich ­auch ­dadurch­ gefördert, ­dass ­­Lieferanten­ künftig­ durch­ die ­intelli­genten ­Messsysteme ­zeit- ­­und ­lastvariable­ Tarife­ anbieten können.­ Diese ­wiederum­ sollen ­die­ Verbraucher­ dazu ­animieren,­ die­ Energie ­eher ­dann ­zu­ verbrauchen, ­wenn­ sie im­ Überschuss ­vorhanden ­ist.

Anett Johanson, Avacon-Mitarbeiterin und Ortsbürgermeisterin von Schwanefeld
"Über das intelligente Messsystem habe ich Echtzeit-Einblicke in meinen Energieverbrauch: Wie die Ladebalken auf meinem Handy oder die Tankanzeige in meinem Auto wird er so für mich anschaulich dargestellt – und fördert ein neues Bewusstsein für Energiesparmöglichkeiten."

Anett Johanson, Avacon-Mitarbeiterin und Ortsbürgermeisterin von Schwanefeld