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Der Trend „Pokémon Go“

Chance oder Herausforderung für Kommunen?

Das Smartphone-Spiel „Pokémon Go“ macht süchtig: Es ist seit dem 13. Juli 2016 auf dem deutschen Markt und sprengte alle Rekorde. Bei diesem Spiel können die Spieler virtuelle Fantasiewesen (Pokémons) fangen, trainieren, entwickeln und in virtuelle Kämpfe gegen andere Pokémons schicken. So viel Aufhebens um ein Spiel? Über sieben Millionen Deutsche jagen bereits die Pokémons – durchschnittlich 43 Minuten am Tag! Denn Pokémon Go ist nicht nur ein Spiel – hier wachsen die Realität und virtuelle Welten auf faszinierende Weise zusammen.

Mittels Standorterkennung (GPS) auf dem Smartphone werden die Pokémon-Figuren per Augmented-Reality-Technik auf dem Telefondisplay in die echte Umgebung eingeblendet. Und an dieser Stelle kommen auch die Städte und Gemeinden ins Spiel.

© Helmut Friedrich / Altmark Zeitung

Die vertraute Stadt und Region neu entdecken

Regionen und Kommunen können den Pokémon-Trend nutzen, indem sie mit Pokémon Go den Tourismus beleben. Ausgewählte Orte der Region können zum Beispiel als PokéStop gekauft und so in das Spiel mit einbezogen werden. An solchen PokéStops können Gegenstände getauscht werden. Diese befinden sich in der Regel an wichtigen kulturellen Denkmälern. Unternehmen nutzen Pokémon Go bereits, um besonders viele der kleinen Monster und somit auch der Nutzer für einen bestimmten Zeitraum an einen bestimmten Ort zu locken. Das kann zum Beispiel ein Kundenzentrum, ein Restaurant oder ein Schwimmbad sein. Hier können sich Verwaltungen ein Beispiel nehmen – vor allem in den Bereichen Tourismus und Stadtmarketing. „Augmented Reality“ („erweiterte Realität“) bietet viele Chancen für verhältnismäßig wenig Kosten und Aufwand. Auch der soziale Aspekt ist positiv hervorzuheben. Monsterjäger sind nicht nur hinter den Pokémons her, sondern treffen sich, kommen ins Gespräch und erleben gemeinsam Abenteuer in einer vertrauten Umgebung, die sie so noch nicht kennen. In Gardelegen haben etwa bei einer Pokémon-Rally über 50 Spieler, teils mit Kinderwagen oder Hund, ihre Stadt neu entdeckt.

Herausforderungen für Ihre Kommune

Wenn Menschen jeden Alters – vermehrt natürlich Kinder und Jugendliche – mit dem Blick auf ein Display über die Straßen gehen, um Pokémon zu fangen, Pokébälle zu sammeln und Pokéeier auszubrüten, erfordert das von den Kommunen auch besondere Obacht. Eine Umfrage in Deutschland im Jahr 2016 hat ergeben, dass 73 Prozent der Befragten Pokémon Go gefährlich finden, da es die Spieler vom Straßenverkehr ablenke. Bei größeren Pokémon-Rallys mit vielen Mitspielern wurden in deutschen Großstädten zu ihrem Schutz auch schon mal Brücken für den Autoverkehr gesperrt. In Belgien etwa ergreifen immer mehr Städte und Gemeinden Maßnahmen gegen Belästigungen durch Pokémon-Spieler und fordern die Pokémon-Go-Betreiber auf, PokéStops an bestimmten Orten zu löschen.

Denn leider schrecken einige Pokémon-Spieler nicht davor zurück, virtuellen Zielen in privaten Vorgärten, auf Friedhöfen, in Kirchen und an anderen historischen oder religiösen Wahrzeichen hinterher zu jagen. Für solche Fälle müssen sich Kommunen Gedanken machen, wie damit umgegangen wird – etwa können Hinweisschilder die oft jungen Spieler für einen respektvollen Umgang sensibilisieren.

PokéStop Trafohäuschen

Der Trend „Pokémon Go“ – Chance oder Herausforderung für Kommunen?

Übrigens sind zwei schön gestaltete Trafohäuschen in der Stadt Syke seit neuestem auch Anlaufpunkt von Pokémon-Spielern. In den letzten fünf Jahren haben die Künstler von Art-EFX aus Potsdam über 250 Trafostationen im Avacon-Netzgebiet auf der Basis der Ideen und Gestaltungsvorschläge der Gemeinden gestaltet.