24/7 für Sie erreichbar

Wir sind jederzeit für Sie erreichbar. Wählen Sie hier Ihren gewünschten Kontaktkanal aus.

Zukunftsprojekte zum Nachahmen

Um die Kommunen auf ihrem Weg in die Zukunft zu unterstützen, hat der Niedersächsische Städte- und Gemeindebund (NSGB) das Projekt „Gemeinde 5.0“ ins Leben gerufen. Dr. Marco Trips, Präsident des NSGB, stellt es vor.

Dr. Marco Trips, Präsident des NSGB
© NSGB

Was sind die größten Herausforderungen, vor denen Kommunen heute stehen?

Aktuell sind die Flüchtlingsströme ein großes Thema, das uns wohl noch einige Jahre, wenn nicht Jahrzehnte begleiten wird. Wir überlegen, wie wir diese Thematik bei „Gemeinde 5.0“ integrieren. Bisher beschäftigen wir uns vor allem mit der Tatsache, dass in abgelegenen Städten und Gemeinden die Bevölkerung schrumpft und immer älter wird. Damit sinken die Einnahmen der Kommunen, die gleichzeitig die Infrastruktur aufrechterhalten müssen. Aber auch Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleistungen vor Ort sind Themen, wie die gesundheitliche Versorgung, die Energie-, Internet- und Verkehrsinfrastruktur. Zudem stehen die Städte und Gemeinden vor der Aufgabe, sich auf die zukünftigen Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten und die Energiewende umzusetzen.

BürgerBus Kirchlinteln, © BürgerBus Kirchlinteln e. V.

Wie hilft hier das Projekt „Gemeinde 5.0“?

Die Städte und Gemeinden arbeiten gemeinsam mit uns und den Projektpartnern an den Zukunftsthemen. Einer für alle – alle für einen! Das spart Zeit und Geld. Dafür suchen wir auch Projekte mit Vorbildcharakter, die sich übertragen lassen. Wir gehen zum Beispiel der Frage nach: Werden wir zukünftig Lebensmittel oder auch kommunale Dienstleistungen weitgehend über das Internet beziehen? Eine andere Möglichkeit, wie ländliche Regionen auf den Rückzug der Geschäfte reagieren, sehen wir an den Dorfläden. In Bolzum etwa wurde ein Dorfladenprojekt ins Leben gerufen, um die Grundversorgung zu gewährleisten. Vielerorts werden alternative Mobilitätskonzepte erprobt: Kirchlinteln ist ein Beispiel dafür, wie ländliche Regionen erfolgreich einen Bürgerbus dort einsetzen, wo sich ein gewerblicher Linienverkehr nicht lohnt.

Sie kooperieren auch mit Partnern …

Ja, ein Beispiel ist die mit Microsoft Deutschland entwickelte Online-Plattform „Ich für dich“, über die Hilfen vor Ort unkompliziert vermittelt werden sollen. Ferner haben die VGH Versicherungen gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut -FOKUS das Warn- und Informationssystem KATWARN herausgebracht, das Bürgerinnen und Bürger kostenlos über eine Smartphone-App, per SMS und E-Mail vor Gefahrensituationen warnt. Beim NSGB nutzen wir für Dienstfahrten einen VW 
e-up! (mit Elektroantrieb), den uns Avacon zur Verfügung gestellt hat. Damit sammeln wir gemeinsam praktische Erfahrungen mit Elektrofahrzeugen im Alltagseinsatz. So kommt ein gutes Projekt zum anderen.

Was legen Sie den Kommunen ans Herz?

Ländliche Regionen müssen sich weiterentwickeln können. Hier brauchen wir auch die Hilfe vom Land! Es kann nicht alles in übervollen Großstädten laufen, in denen dann niemand mehr leben möchte. Wir müssen für den ländlichen Raum werben – abseits des typischen „Landlust“-Images. Denn die Lebensqualität ist hoch und es gibt auch hier eine Wertschöpfung.