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So werden wir in Zukunft leben

In der Herbstausgabe der kommunal.info stellten wir 2015 das Sonnenhauskonzept von Prof. Dipl.-Ing. Timo Leukefeld vor. Hier gehen wir einen Schritt weiter und gehen mit dem Zukunfts- und Energie-Experten der Frage nach, wie wir die Energiezukunft klug mitgestalten können.

Einen Blick in die Energiezukunft gibt es in Freiberg zu sehen: Das energieautarke Sonnenhaus, das Prof. Dipl.-Ing. Timo Leukefeld nicht nur entworfen hat, sondern in dem er mit seiner Familie auch lebt, stieß bei den kommunal.info-Lesern und den Besuchern der Avacon-Veranstaltungsreihe „Kommunaler Dialog“ im vergangenen Jahr auf großes Interesse. Auch 2017 wird der Energie-Experte und -Visionär dort wieder Gastredner sein.

Autark, aber vernetzt

Autark, aber vernetzt

Leukefelds Sonnenhaus ist nicht nur energie-autark, sondern, wie er es bezeichnet, auch „energie-intelligent“.

„Das Sonnenhaus zeigt, wie Energie aus Licht und Luft gewonnen, gespeichert und verbraucht werden kann: am und im eigenen Hause sowie im Auto, mit dem wir zur Arbeit fahren. Es ist nicht nur vernetzt, es ist netzdienlich, denn es entlastet das Stromnetz – und kann sogar die Nachbarn mit billiger Energie versorgen“, erklärt der Zukunfts- und Energieexperte. Er glaubt daran, dass das Sonnenhauskonzept Zukunft hat. Es funktioniere, weil es auch im Sinne von Wirtschaftlichkeit nachhaltig sei.

Es hat bereits mehrere innovative Geschäftsmodelle inspiriert, deren Nutznießer nicht nur Hausbesitzer und Mieter sind, sondern auch Energieversorger, die Wohnungswirtschaft sowie Banken im Geschäft mit Baufinanzierung. „Weil jeder davon profitiert und weil jedes dieser Modelle ohne Fördermittel funktioniert, stehen die Chancen auf Verbreitung dieses Konzepts sehr gut.“

Mit seinem Unternehmen projektiert er gerade mehrere energieautarke Mehrfamilienhäuser für die Wohnungswirtschaft. Das Besondere für zukünftige Mieter: Für zehn Jahre ist eine Bruttomiete fest angesetzt, in der das Wohnen, der Strom, die Wärme und Elektromobilität quasi als Flatrate schon enthalten sind.

Wärmewende statt Stromwende

Eine weitere Stärke dezentraler Energieversorgungssysteme liegt Leukefeld zufolge in den Wärmespeichern: „Wird dezentral Strom und Regelenergie zum Beispiel mit Blockheizkraftwerken produziert, muss die Abwärme in Wärmespeichern zwischengespeichert werden, damit diese dann zeitversetzt über Wärmenetze zu den umliegenden Gebäuden, Quartieren und Städten gebracht werden kann. Dort könnte auch die Industrie Abwärme einlagern. Außerdem könnten wir fluktuierende Erneuerbare Energieüberschüsse aus Wind und Sonne über eine Heizpatrone im Wärmespeicher fast verlustfrei zu Wärme umwandeln und sinnvoll nutzen, anstatt diesen Strom mit negativem Strompreis ins Ausland zu verschenken.“

Das liegt nahe: Wärmespeicher sind schnell und viel kostengünstiger verfügbar als Stromspeicher.

Langzeitwärmespeicher für Neubauten

Mit der Speicherung von Wärme als Schlüsseltechnologie gelingt der Umgang mit fluktuierenden Erneuerbaren Energieangeboten, so Leukefeld. Dabei ist nicht raus, welche Technologie in Zukunft das Rennen macht: Solarthermie, Photovoltaik mit Akku, Pelletofen mit Stirlingmotor oder Mikro-BHKWs.
Seine Handlungsempfehlung an die Bundesregierung: „Ich würde jedem Neubau einen sehr gut gedämmten Langzeitwärmespeicher vorschreiben. Da macht man nichts falsch, egal mit welcher regenerativen Technik dieser dann funktioniert."