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Avacon baut Hochspannungsleitung neu

25.01.2017

Sachsen-Anhalt zählt bundesweit zu den Spitzenreitern bei der Versorgung mit Strom aus Erneuerbaren Energien. Wichtigste Voraussetzung für die Integration der Erneuerbaren in das vorhandene Energieversorgungssystem sind leistungsfähige Energienetze, welche die dezentral erzeugte Energie jederzeit aufnehmen und verteilen können. Wind- und Solarstrom-Anlagen stehen in der Regel dort, wo gute Erzeugungsbedingungen herrschen, zumeist aber kein großer Strombedarf  besteht. Die Folge: Der Ökostrom muss in großen Mengen und über große Entfernungen in die verbrauchsstarken Ballungsgebiete transportiert werden. Hierfür werden zusätzliche Leitungskapazitäten benötigt.

Schon seit Jahren führt Avacon daher einen kontinuierlichen Aus- und Umbauprozess der Netze durch, um den Anschluss dezentraler Energieeinspeiser zu gewährleisten und den stetig wachsenden Anteil des aus Erneuerbaren Energien erzeugten Stroms ins Netz aufzunehmen und zu transportieren. Zudem dienen die Ausbaumaßnahmen der weiteren Erhöhung der Versorgungssicherheit.

m Raum Genthin ist Avacon dabei, den Abzweig Genthin der 110-kV-Leitung Kirchmöser - Wustermark zu erneuern und auf den neuesten Stand der Technik auszubauen. Durch die Maßnahme wird die Übertragungskapazität der Hochspannungsleitung nahezu verdreifacht. Die Leitung dient der Versorgung des Gebietes nordöstlich von Genthin sowie dem Transport von dezentral aus Erneuerbaren Energien (EE) erzeugtem Strom. Derzeit sind EE-Anlagen mit rund 50 Megawatt (MW) installierter Leistung an die Leitung angeschlossen, der Anschluss von weiteren 55 MW aus EE-Anlagen ist bereits angefragt. Die Hochspannungsleitung ist weiterhin Netzverknüpfungspunkt zur benachbarten E.DIS und unterstützt das Netzsicherheitskonzept von Avacon in diesem Raum.

Der Ersatzneubau der 13 Kilometer langen Freileitungsstrecke erfolgt in zwei Bauabschnitten. „Der erste Bauabschnitt verläuft von Genthin bis Demsin und soll im März abgeschlossen sein“, erklärt Stephan Radtke, Projektleiter bei Avacon. Begonnen mit dem Bauvorhaben hatte das Unternehmen laut Radtke bereits im September letzten Jahres. Momentan laufen die Maststell- und Seilzugarbeiten bei Brettin. Der zweite Leitungsabschnitt von Demsin bis zur Landesgrenze soll laut Planung dann im September beginnen und Ende des Jahres beendet werden. „Aufgrund der Brutzeit von Fischadler, Rotmilan und Wanderfalken werden wir im Zeitraum von April bis August nicht weiterbauen“, informiert der Fachmann. 12 der neuen Maste rüstet Avacon zudem mit Nisthilfen für Fischadler aus. Fischadler nisten mit Vorliebe auf Strommasten. Die Greifvögel mit einer Flügelspannweite von weit über einem Meter benötigen für einen freien Anflug und freie Sicht einen erhöhten Brutplatz. “Mit dem Aufbau von Nisthilfen helfen wir den Fischadlerbestand in unserer Region zu sichern und gleichzeitig wilden Horstbau in den Masten zu vermeiden. Dank der fachgerecht montierten Hilfe haben sie schon eine geeignete Unterlage, auf der sie – im wahrsten Sinne des Wortes – aufbauen können“, erläutert Radtke.

Insgesamt werden 47 Masten demontiert und 39 Masten neu gebaut. Die neuen Hochspannungsmaste haben eine Höhe von etwa 30 Metern. Avacon investiert in die Ausbaumaßnahme rund 4 Millionen Euro.