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Wärmelecks auf der Spur

Um kommunale Liegenschaften energetisch zu sanieren und so unnötige Energieverluste zu verhindern, müssen in einem ersten Schritt Wärmeverluste in der Gebäudehülle aufgespürt werden. Dazu können aussagekräftige Thermografie-Aufnahmen zu Hilfe genommen werden. Diese sagen meist mehr als tausend Worte – dazu muss es allerdings draußen kalt und im Gebäudeinneren warm sein.

Schmuckstück des Flecken Drakenburg

Samtgemeindemitarbeiterin Sabine Schmidt aus Heemsen hat im Sommer beim Avacon-EM-Tippspiel 2016 eine KommunePlus-Thermografie für eine kommunale Liegenschaft im Wert von 400 Euro gewonnen. Diese wurde im November 2016 eingelöst. Dafür hat sich die Samtgemeinde für die „Ole Schüne“ im Flecken Drakenburg entschieden. „Diese Fachwerkscheune war eines der letzten Gebäude eines ehemaligen Scheunenviertels und dient heute als Vereinshaus für den Heimatverein Drakenburg und wurde zu einer Begegnungsstätte und Mittelpunkt des Dorfes“, erklärt Sabine Schmidt. Heute kann man sich hier ländliche Exponate mit Kleinkunst sowie wechselnde Ausstellungen ansehen – und sich standesamtlich trauen lassen.

Im November waren bei minus drei Grad Außen- und plus zwanzig Grad Innentemperatur die Voraussetzungen dann ideal, um die KommunePlus-Aktion einzulösen: Eine gute Stunde lang wurde die „Ole Schüne“ in den frühen Morgenstunden von allen Seiten mit der Infrarotkamera untersucht.

Wie genau funktioniert das? „Eine Infrarotkamera macht die Wärmeabstrahlung des Gebäudes, durch verschiedene Oberflächentemperaturfarben, sichtbar. Warme Oberflächen leuchten gelb bis rot, kühlere blau und violett. Daran erkennt man auf einen Blick, an welchen Stellen das Gebäude Wärme verliert“, erklärt Marco Sobirey, der die Thermografie-Aktion vor Ort mit begleitet hat. „So entlarven wir Schwachstellen in der Gebäudehülle, durch die Wärme nach außen entweicht. Diese Wärmelecks sind für das bloße Auge nicht zu erkennen“, so der Avacon-Experte weiter.

Fachwerktypische Schwachstellen aufgedeckt

Durch die Fachwerkbauweise bedingt sind auf den Infrarotbildern die tragenden Holzbauteile wie Decken und Stürze aufgrund unterschiedlicher Wärmeleitfähigkeit gut zu erkennen. „Vor allem im Sockelbereich kommt es konstruktionsbedingt aufgrund der damaligen bautechnischen Ausführung zu thermischen Abweichungen“, so Marco Sobirey. Zudem sind die für Fachwerkhäuser typischen Auffälligkeiten auch im Anschlussbereich zwischen den Fenstern und dem Fachwerk zur erkennen. Der Grund: Das Baumaterial Holz „arbeitet“ witterungsbedingt. Sobirey empfiehlt: „Dadurch entstehen Fugen, die durch einen dauerelastischen Dichtstoff abgedichtet werden können.“

Spannend findet auch Gewinnerin Sabine Schmidt die Ergebnisse aus der Kurzanalyse mit zahlreichen Bildern – „normalen“, denen die Infrarotbilder gegenübergestellt wurden. „Ich hoffe, dass wir mit dem Wissen über die Stellen, an denen sich Schwachstellen befinden, diese energetisch optimieren können. Dann geht uns keine Energie mehr unnötig verloren.“