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„Jedes Forschungsthema hat seinen eigenen Charme.“

Im Interview: Lehrer und Visionär Maik Schnitzer
Maik Schnitzer unterrichtet am Winckelmann-Gymnasium und betreut das Projekt "Jugend forscht"
Interview mit Lehrer und Visionär Maik Schnitzer

Ganz in der Tradition des gelehrten Namensgebers hat das Winckelmann-Gymnasium mittlerweile ebenfalls Ruhm und Ehre in der Wissenschaft erlangt. Die Stendaler Schülerinnen und Schüler sind beim Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ bereits mehrfach ausgezeichnet worden. Ebenso engagiert wie die angehenden Wissenschaftler ist ihr Lehrer Maik Schnitzer, der sie mit viel Energie unterstützt.
 

Herr Schnitzer, beschreiben Sie das Winckelmann-Gymnasium mit drei Worten!

Traditionell, aktiv und innovativ. Und zur Erläuterung: Unser Gymnasium wurde vor 683 Jahren als Lateinschule gegründet und ist damit eine der ältesten Schulen Deutschlands. Schülerfirmen, Schreibzirkel, Olympiaden, wissenschaftliche Wettbewerbe, jährliche Kunstausstellungen – das sind nur einige Beispiele für unsere zahlreichen Aktivitäten. Zudem halfen wir dabei, das Unterrichtsfach Psychologie in unserem Bundesland zu etablieren, Schülerinnen und Schüler haben parallel zum Abitur zehn Patente und Gebrauchsmuster durchgesetzt. Damit sind sie weltweit die Ersten, die ein solches verkaufsfähiges Produkt entwickelt haben – das nenn ich innovativ.

 

Was für eine Tradition hat „Jugend forscht“ am Winckelmann-Gymnasium?

Wir blicken mittlerweile auf über 25 Forschungsjahre zurück. In über 50 Projekten haben interessierte Jugendliche wissenschaftliche Fragestellungen formuliert, Messungen durchgeführt, Software programmiert, technische Probleme gelöst, Prototypen gebaut, Prozesse optimiert und Therapien entwickelt. 17 von ihnen gelang es, ein Schutzrecht vor dem Deutschen Patent-und Markenamt einzutragen.
 

Wie kam es dazu, dass Sie sich dieses Themas angenommen haben?

Als ich nach dem Studium an das altehrwürdige Winckelmann-Gymnasium kam, musste ich mich im Kollegium erst einmal beweisen. Da ich meine universitäre Forschung in Hamburg wegen der Unterrichtsverpflichtungen in Stendal aufgeben musste, lag es nahe, solche inno-vative Tätigkeit gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern fortzuführen.


An welche Preisträgerinnen und Preisträger erinnern Sie sich besonders gerne?

An Jördis Janssen, die ein Blindenhilfsmittel entwickelte, das einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität Sehgeschädigter in ganz Europa leistet. Aufregend war auch die Konstruktion eines mitwachsenden Schulstuhls von Lisa Neidhardt, Pascal Schröder und Vivien Zahn. Aber eigentlich hatte jedes Thema seinen eigenen Charme.


In welchem Bereich würden Sie selbst gerne noch einmal intensiv forschen?

Mich faszinieren viele Bereiche. Ich würde gern neue Antriebe entwickeln, die Medizintechnik voranbringen, die Luft- und Raumfahrt mitgestalten, die Architektur aufmischen oder untersuchen, wie man eine Gesellschaft geschickter führen kann.

 

Was macht Ihnen an Ihrer Aufgabe im Rahmen von „Jugend forscht“ besonders viel Spaß?

Wegen voller Lehrpläne und geringer Unterrichtszeit werden die Jugendlichen im Schulalltag sehr effizient geführt, die Prozesse sind vorbereitet und optimiert. So lernen sie in kurzer Zeit relativ viel, ohne jedoch Entscheidungen zu treffen, Strategien abzuwägen oder viel Zeit für Fehler zu haben. Bei „Jugend forscht“ sollen genau diese Fähigkeiten gefördert werden, weil der Betreuer nur „Gast“ ist. Die Jungforscher sollen selbstständig Informa-tionsquellen finden, Vorgehensweisen vergleichen und Ideen entwickeln. Daher spielt hier z. B. die Anwendung von Kreativitätstechniken eine große Rolle, die ja im traditionellen Unterricht bedeutungslos sind. Für einen Pädagogen gibt es zudem kaum etwas Schöneres, als zu beobachten, wie die Zöglinge ihre Kompetenzen wie Problemsensitivität, Flexibilität und Originalität erheblich weiterentwickeln. Sie sollten die strahlenden Augen eines Jungforschers sehen, wenn er vor der Jury sein Projekt verteidigt!


Wie hat Ihre Schule die Digitalisierung gemeistert?

Schon lange vor der Pandemie hatten wir eine Plattform eingerichtet, mit der man Unterrichtsinhalte digital zur Verfügung stellen und gezielt Informationen austauschen konnte. In wöchentlichen hausinternen Lehrerfortbildungen schulen wir uns gegenseitig. Momentan organisieren wir die Verteilung von Laptops an Jugendliche, in deren Haushalt solche Technik nicht zur Verfügung steht.

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